Stadtwerke tragen zur Netzstabilität bei

Notstromaggregat des Versorgers soll Engpässe bei der Stromversorgung ausgleichen.

Stadtwerke tragen zur Netzstabilität bei
Foto: Stadtwerke Velbert

Velbert. Das ist eine Partnerschaft von der sowohl der Versorger, die Umwelt als auch die Verbraucher profitieren: Ein Notstromaggregat der Stadtwerke steht jetzt für die Netzstabilität in Deutschland bereit. Bei Netzschwankungen liefert die Anlage minutenschnell Energie und gleicht so Engpässe aus.

Stadtwerke tragen zur Netzstabilität bei
Foto: Stadtwerke Velbert

„Mit dem Ausbau von erneuerbaren Energien kommt es naturgemäß zu größeren Schwankungen im Stromnetz, denn der Wind weht nicht immer und auch die Sonne versteckt sich leider öfters hinter Wolken. Wir rechnen deshalb damit, dass es künftig immer häufiger zu Engpässen in der Energieversorgung kommt. Trotzdem fällt die Stromversorgung in Deutschland fast nie aus und darf es auch in Zukunft nicht“, erklärt Markus Heins, zuständig für die Stromnetze und Anlagen des kommunalen Versorgungsunternehmens. „Daher leisten wir mit unserem größten Notstromaggregat jetzt unseren Beitrag für die Netzstabilität in Deutschland.“ Die Stadtwerke Velbert stellen am Strommarkt wichtige kurzfristig verfügbare Energie-Kapazitäten zur Verfügung.

Die drei Notstromaggregate der Stadtwerke Velbert werden einmal im Monat zur Probe angestellt, um deren Betriebsfähigkeit im Notfall zu sichern. Nun wird das leistungsstärkste Stromerzeugungsaggregat (500 KVA, ca. 700 PS) mit seinem mächtigen Dieselmotor nicht mehr ohne weiteren Nutzen laufengelassen, da vom Markt regelmäßig auf die Anlage zugegriffen wird. „Damit agieren wir ganz im Sinne der Umwelt, da der erzeugte Strom nun auch genutzt wird“, sagt Heins.

Der Vorteil der Notstrom-Anlage ist, dass diese unabhängig vom öffentlichen Stromnetz läuft. Der ausgewählte Notstromgenerator wurde für die Teilnahme am Strommarkt aufgerüstet. Damit von zentraler Stelle aus die Not-Energie aus Velbert reguliert werden kann, wurde die Fernsteuertechnik angepasst. Da das Notstromaggregat jederzeit, auch nachts in Betrieb gehen kann und dabei Abgase ausstößt, muss die Maschine jetzt draußen stehen. Daher wurde für diese ein wetterfester Unterstand gebaut. Anhand einer neuen Zähleinrichtung für die Anlage können sowohl Stadtwerke-Mitarbeiter als auch der zuständige Übertragungsnetzbetreiber Amprion nun nachvollziehen, wie viel Strom von Velbert aus in das bundesweite Netz eingespeist wird.

„Die ständige Bereitstellung unserer Stromreserven ist für uns eine gute Möglichkeit von der hauptsächlich stillstehenden Anlage wirtschaftlich zu profitieren“, erläutert Bert Gruber, Leiter Marketing und Vertrieb der Stadtwerke. „Denn die Bereitstellung von Regelenergie wird von den vier großen Übertragungsnetzbetreibern öffentlich am Regelenergiemarkt über eine spezielle Internetplattform ausgeschrieben. Der Preis ist ständigen Schwankungen unterworfen, liegt aber durchweg höher als der normale Strompreis.“

Von der Teilnahme der zwei weiteren Velberter Notstromaggregate am Strommarkt sieht der Versorger ab, da von den Aggregaten mit 90 bzw. 150 KVA nicht genügend Strom bereitgestellt werden kann. „Übrigens, wenn unser Aggregat mal wo anders gebraucht wird, wie zum Beispiel bei einer Störung im Velberter Versorgungsgebiet, ist die Anlage innerhalb von wenigen Minuten abgemeldet und vom Netz genommen, damit die Versorgungssicherheit in Velbert nicht zu kurz kommt“, versichert Heins. HBA

stwvelbert.de

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