Sonderausstellung über das Büro: Lesen, schreiben, rechnen

Im Museum Abtsküche wird bis zum 10. Juni in der Ausstellung „Im Büro“ die Geschichte des Arbeitsplatzes gezeigt.

Sonderausstellung über das Büro: Lesen, schreiben, rechnen
Foto: Blazy

Kreis Mettmann. Reinhard Schulze Neuhoff freut sich. Im Februar hat er Peter Ihle auf dem Posten beerbt und damit auch die Ehre, die Ausstellungen in der Heimatkundlichen Sammlung zu eröffnen. In der neuen Sonderausstellung „Im Büro“ dreht sich alles um den Arbeitsplatz am Schreibtisch. Die Arbeit im Büro selbst habe sich inzwischen angepasst, erklärte Schulze Neuhoff, das Büro werde immer kompakter — und mobiler. Und trotzdem sei der Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft immer präsenter: „Wo früher noch Industriegebäude die Silhouetten der Städte prägte, sind es heute die Bürohäuser“, sagte Schulze Neuhoff.

Mit — wie gewohnt — liebevoll von Kustos Reinhard Schneider und seinem Team zusammengetragenen Exponaten spannt die Sammlung den weiten Bogen von der Antike bis in die Moderne. Einen Bogen den auch der Eröffnungsredner, Bürgermeister Michael Beck, spannte, der zu den Chefs in der Stadt gehören dürfte, denen die meisten Büros in der Stadt unterstehen. Die Anfänge der Schrift, 5000 Jahre zurück, bei den Sumerern seien auch die Anfänge des Büros, erklärt Beck im Anbau des Hauses an der Abtskücher Straße. Zu entdecken gibt es dabei noch bis Juni echte Raritäten: Wer mit der Vitrine links vom Eingang beginnt, der kann auf chronologische Reise gehen: Eine ägyptische Schreibplatte demonstriert, genauso wie eine antike Münzwaage, wie Schreib- und Rechenarbeit in vorchristlicher Zeit ausgesehen hat.

Im Mittelalter war die Schreibarbeit hauptsächlich in den Händen der Kirche, bevor sich die Kaufleute in ihren Kontoren die Schrift und das Rechnen zu Eigen gemacht haben. Weiter geht es über Dokumente aus dem 19 Jahrhundert, die das Rechnungswesen illustrieren, Register, Fernmeldeschreiber und — als kleines Highlight: die erste Telefonanlage der Heiligenhauser Stadtverwaltung aus den 20er/30er Jahren. Direkt daneben: ein Mobiltelefon aus den 90er Jahren. Zuerst mit dem Telefon und dann mit den Computern habe das die Entwicklung des Büros vollständig auf den Kopf gestellt, erläutert Bürgermeister Beck. Ebenfalls zu sehen sind alte Schreibtische. Zwei ganz besondere Schmankerl stehen im hinteren Bereich des Neubaus: In den Schaukästen ist die Evolution der Büroklammern, wie auch der Brieföffner zu sehen, die im Laufe der Zeit den Gegebenheiten angepasst wurden.

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