Selbst der Sternenzug fährt mit

In Tönisheide waren zur Eröffnung des Panoramaradwegs nicht nur Radfahrer auf der Strecke unterwegs.

Velbert-Tönisheide. Mit einem regelrechten Volksfest hat Tönisheide am Samstag die Eröffnung des Panorama-Radweges gefeiert. Schon eine Stunde vor Beginn rollen die ersten Radwanderer mit dem Wunsch nach Rast und Erfrischung auf die zwischen Nevigeser- und Hochstraße gesperrte Wülfrather Straße. Zur Mittagszeit, als der Tross der Bürgermeister eintrifft, ist teilweise kaum mehr ein Durchkommen auf der Festmeile.

Dass die Veranstaltung so groß werden sollte, hatte wohl niemand erahnt, als der Bürgerverein Tönisheide den Vorschlag machte, einen Infostand und eine Pannenstation in Tönisheide anzubieten.

Gisbert Böker ist bei den Technischen Betrieben Velbert (TBV) für das Projekt Radwegeinweihung zuständig. Auf der Suche nach weiteren Mitstreitern wurden Vereine, DRK und Feuerwehr und nicht zuletzt die Tönisheider Gastronomen ins Boot geholt, so dass die zahlreichen Besucher nicht nur ein vielseitiges kulinarisches Angebot, sondern auch Unterhaltung, viele Information und nicht zuletzt praktische Hilfe zum Beispiel an der Pannenhilfestation bekommen.

Höhepunkt des Tages ist zweifelsohne der Zwischenstopp der Bürgermeister: Gegen 14 Uhr nimmt die KG Urgemütlich mit ihrem „Starlight Express“-Musicalensemble die Stadtoberhäupter und Landrat Thomas Hendele am alten Bahnübergang in Empfang. Dann rollt der ganze Zug, wie bei der Tour de France, von den Zuschauern flankiert und bejubelt zur Bühne, wo der Musikzug der Feuerwehr den Tross mit „Ja, mir san mit’m Radl da“ begrüßt.

Hochbetrieb herrscht unterdessen auch auf der Strecke — und es sind beileibe nicht nur gewöhnliche Fahrräder unterwegs: „Ich habe noch nie so viele merkwürdige Gefährte gesehen“, meint Zugführer Ralf Laupenmühlen, der mit dem Getränkewagen des Tönisheider Löschzuges unmittelbar neben der Trasse steht.

Ganz konventionell sind dagegen Gaby Schlage aus Wülfrath und ihre Freundin Stefanie Wittkopf unterwegs. „Fast schon zu voll“ finden die beiden Radlerinnen, die bis Kettwig unterwegs waren, die Strecke. Nun legen sie einen erneuten Stopp in Tönisheide ein und schließen ihre Räder am Gitter neben der Sanitätsstation an. Die Station hatte auch einiges zu tun: „Stürze und Prellungen vor allem“, bilanziert Frank Knop vom DRK Neviges.

Hellauf begeistert von Radweg und Fete sind indessen Einheimische und Gäste gleichermaßen: „Phantastisch“ findet Yvonne Kneutgen das Programm. Auf der neuen Trasse hat die Tönisheiderin schon vor der Eröffnung mehr als 300 Kilometer zurückgelegt: „Statt mit dem Auto fahre ich jetzt mit dem Rad nach Wülfrath — seitdem bin ich erheblich fitter“, gesteht die 44-Jährige lachend.

Erst als gegen Abend die ersten Tropfen fallen, tritt eine ganze Reihe von Besuchern den Heimweg an. Doch wettererprobt, wie die Tönisheider sind, kann sie das nicht abhalten: Begeistert feiern sie die brillante Coverband „Deluxe“, die mit Hits aus Rock und Pop die Wülfrather Straße nahezu zum Kochen bringt. Selbst im strömenden Regen singen und tanzen rund 200 Gäste aller Altersstufen auf offener Straße ausgelassen bis zum Veranstaltungsende, das gegen 23 Uhr eingeläutet wird.

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