Schulleiter stellt sich neuer beruflicher Herausforderung

Uwe Heidelberg leitet seit Beginn des neuen Schuljahres parallel zur Heinrich-Kölver- Realschule auch noch die Realschule in Erkrath-Hochdahl.

Schulleiter stellt sich neuer beruflicher Herausforderung
Foto: uba

Tönisheide. „Man hatte mir ein attraktives Angebot gemacht, da habe ich zugeschlagen, da die Heinrich-Kölver-Schule keine Perspektive mehr bieten kann“, begründet Uwe Heidelberg seine neue Tätigkeit in Hochdahl. Seit Beginn des neuen Schuljahres leitet der in Mettmann wohnende Pädagoge zusätzlich zur Kölverschule die Realschule in dem Erkrather Stadtteil. „Ich wohne in Mettmann, das ist räumlich kein Problem. Ich bin jetzt zu zwei Dritteln als Schulleiter in Hochdahl tätig.“ Konkret sieht das so aus, dass Uwe Heidelberg montags und mittwochs in Tönisheide ist, wo er Sozialwissenschaften in den zehnten Klassen unterrichtet.

Unterstützt wird er von weiteren 14 Kollegen, Matthias Klein ist stellvertretender Schulleiter. „Die Unterrichtsversorgung ist super, alle Schüler haben 30 Stunden, das hat man kaum an anderen Schulen“, lobt Heidelberg die Versorgung mit Lehrern an der auslaufenden Schule. „Allerdings sind jetzt Zirkusprojekte oder das Frühlingskonzert nicht mehr machbar“, bedauert der musikbegeisterte Pädagoge, der nun seine beliebte Musik-AG auch nicht mehr anbieten kann. An der Heinrich-Kölver-Schule werden augenblicklich 230 Schüler unterrichtet. „Wenn im nächsten Jahr die Zehner abgehen, werden es nur noch 130 Schüler sein. Es ist fraglich, ob man da noch einen vernünftigen Schulbetrieb aufrechterhalten kann“, macht sich Uwe Heidelberg da so seine Gedanken. „Ich könnte mir vorstellen, dass die HKS zu einer Dependance der Realschule Kastanienallee wird oder die Kastanienallee die Tönisheider Schule mitleitet“, spekuliert Heidelberg. „Die Entscheidung liegt auf jedem Fall beim Schulträger, der auch beschlossen hatte, dass die Heinrich-Kölver-Schule bis zum endgültigen Auslaufen bestehen bleiben soll.“

Jetzt freut sich der Chef der in Abwicklung befindlichen Schule auf den Januar: „Da verbrauchen wir sämtliche Gelder des Fördervereins für eine zünftige Skifreizeit. Dann geht es mit allen Lehrern und dem Hausmeister für drei Tage nach Winterberg.“ Während der beliebte Pädagoge so langsam Abschied von Tönisheide nimmt, reizen ihn die Herausforderungen, die in Hochdahl auf ihn zukommen. „Das ist eine sehr aktive Schule mit vielen Schülern, die einen Migrationshintergrund haben. Dazu handelt es sich um eine Ganztagsschule mit Inklusionsklassen, das ist ganz schön spannend. So Dienst nach Vorschrift ist nicht mein Ding.“

Der Vater dreier Söhne wollte zuerst Pfarrer werden. Als er mit dem Theologiestudium begonnen hatte, stieg er auf die Kombination von evangelische Theologie, Geschichte und Musik um. Als er vor vier Jahren an die Heinrich-Kölver-Schule kam, war die Debatte um den Weiterbestand voll entbrannt. Zwei Tage vor dem Schulfest anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Schule im Februar 2015 informierte die Stadt Velbert über die Genehmigung des Auflösungsbeschlusses der Schule durch die Bezirksregierung Düsseldorf.

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