Schade um den Seniorenrat

Der Seniorenrat scheint endgültig keine Zukunft mehr zu haben. Bisher möchten sich nicht einmal ansatzweise genug Kandidaten zur Wahl stellen lassen. Ohne Wahl kein Fortbestand des Gremiums. Das ist sehr bedauerlich.

An Werbung hat es wahrlich nicht gefehlt. Nicht nur die aktuellen Mitglieder haben unzählige Gespräche geführt. Politik und Verwaltung haben sich bei der Kandidatensuche ins Zeug gelegt. Sozialamtsleiter Mike Flohr begleitet und unterstützt den Seniorenrat seit Jahren. Bürgermeisterin Claudia Panke hatte Anfang September vergangenen Jahres zu einer Pressekonferenz geladen und für die Mitarbeit im Gremium geworben. Der Seniorenrat sei Sprachrohr einer wichtigen Bürgerschaft, sagte sie damals und verwies auf viele Verbesserungen, die vom Seniorenrat angestoßen wurden. Unterstützung gab es auch von der lokalen Presse, das ist bei Seniorenvertretungen nicht überall der Fall.

Es wird immer klarer, dass ehrenamtliche Tätigkeit von großen Teilen der heutigen 60-plus-Generation nicht mehr besonders geschätzt wird, von Jüngeren noch weniger. Viele Vereine und Verbände haben große Probleme, ihre Führungen neu zu besetzen. Dieses Phänomen ist nicht in Wülfrath erfunden worden, es ist ein sich immer deutlich abzeichnender, landesweiter Trend.

Wie die Mitglieder des Seniorenrates gegen diesen Trend trotzdem seit vielen Monaten leidenschaftlich ankämpfen ist tapfer, aber leider mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht von Erfolg gekrönt. Es wäre an der Zeit, dass sie sich mit dem Gedanken anfreunden, dass eine Auflösung des Gremiums immer noch besser ist, als der schleichende Tod des Seniorenrats.

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