Saisonstart am Panorama-Radweg

Mit vielen Aktionen begrüßten die Städte entlang der 40 Kilometer langen Strecke die Radler auf ihrer Tour durch den Kreis Mettmann.

Wülfrath. Mit der Perspektive auf ein erlebnisreiches Fahrradjahr ist gestern der Panoramaradweg zwischen Heiligenhaus und Haan in die neue Saison gestartet. Entlang der aussichtsreichsten 40 Kilometer im Kreis Mettmann gab es vier Stationen für all jene, die nach langen, dunklen und bewegungslosen Wintertagen wieder in die Pedale treten wollten.

An den jeweiligen Endpunkten des Panoramaradwegs — in Haan und Heiligenhaus — starteten die Hobby-Sportler mit einem gesunden Radfahrer-Frühstück. In Velbert und am Wülfrather Zeittunnel gab es jede Menge Aktionen. Zum zweiten Mal hatten sich die Städte entlang des Panoramaradwegs zur Saisoneröffnung unter rollenden Rädern zusammengefunden.

Dass es mit knapp 10 Grad Celsius Lufttemperatur am frühen Nachmittag eher kühl war, machte den Sportbegeisterten offenbar nichts aus. Hauptsache, es blieb trocken, überwiegend wenigstens. „Wir sind heute durchweg gut besucht“, stellte Anja Haas von der Wülfrather Wirtschaftsförderung fest. Sie hatte den Haltepunkt am Zeittunnel organisiert. Dort gab es einen Pucky-Parcours für die Jüngsten, Lothar Meunier versetzte mit seinem Akkordeon alle Zuhörer an die Pariser Seine, die Fahrradschmiede Petry bot kostenlose Checks zum Saisonstart an.

Und wer von der ungewohnten Tor-Tour zu Jahresbeginn einen strapazierten Hintern hatte, konnte auf einem Segway, einem elektrischen Stehroller, seinen Gleichgewichtssinn testen. Dieses Gefährt erfasst Gewichtsveränderung per Sensor und setzt sie im Erfolgsfall um in Vortrieb.

Die dezente Schubkraft eines Elektromotors hat dem Fahrrad in Wülfrath zu neuer Blüte verholfen — sagt Fahrradhändler Sascha Petry. Mittlerweile seien die E-Bikes im Bergischen ein Verkaufsschlager. Die Steigerung: elektrogetriebene Mountainbikes für Touren abseits befestigter Trassen. Wer 2000 Euro im Fachhandel anlegt, hat mühelos zwischen 80 und 100 Kilometer im Akku. „Das führt dazu, dass viele Leute viel mehr mit ihren Rädern unternehmen als früher“, hat Petry beobachtet. Dass vermeintlich echte Biker ihre hilfsmotor-getriebenen Kollegen belächeln, lässt er deshalb nicht mehr gelten: „In unserer Region sind solche Hilfen ein echtes Plus — für alle ab 40.“

Neben dem am gesamten Nachmittag stets gut besuchten Zeittunnel-Café saß die neunjährige Collien ganz ruhig auf der Bank. Die rechte Hand steckte in einem derben Lederhandschuh. Und auf ihrer Faust hatte es sich Elvis bequem gemacht, eine afrikanische Weißgesichtseule. „So nah war ich einer Eule noch nie“, sagte sie hinterher.

Derweil versuchten sich zwei Seniorinnen, den Stammbaum von Merlin zu bestimmen. „Das ist ein Milan, nicht wahr“, sagten sie ganz selbstbewusst und wurden von Falkner Rainer Erdinger sanft korrigiert: „Nein, es handelt sich um einen amerikanischen Wüstenbussard.“

Zusammen mit Waldpädagogin Uta Wittekind nutzte der auch im Nabu Wülfrath aktive Erdinger die Chance, die zahlreichen Besucher mit den Eulen und Greifvögeln bekannt zu machen.

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