Regiobahn: Neue Trasse nimmt Gestalt an

Der Ausbau geht in die heiße Phase. Zuerst wurde Erde bewegt, jetzt werden Löcher gebohrt.

Wülfrath. Das Schauspiel zieht Zuschauer an: Mitunter stoppen Autofahrer am Straßenrand und schauen zu, wenn sich der riesige Bohrer die Löcher für die Brückenpfähle in den Boden gräbt. Monatelang wurden vor allem riesige Mengen Erde bewegt: Furchen und Gräben gezogen, Wälle aufgeschüttet und Erdtrassen „gesetzt“. Nun aber setzt schweres Gerät auf dem Areal die ersten „Bauwerke“. Konkret heißt das: Die ersten Löchersilos für die Pfähle, die später die neuen Brücken tragen, werden derzeit in den Boden gerammt.

Die Arbeiten gehen stramm voran. Das ist auch nötig. 2014 sind nach jahrelangen Planungen und Ringen um die Finanzierung von 100 Millionen Euro die Bauarbeiten gestartet. Ende dieses Jahres sollte eigentlich die erste Regiobahn nach Wuppertal fahren.

Das klappt nicht. Erst 2019 wird aller Voraussicht nach die erste Bahn verkehren, allerspätestens aber bis zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 soll’s soweit sein, sagte jüngst Stefan Kunig, Geschäftsführer der Regiobahn. Es könnte aber auch früher werden. Klar ist, dass derzeit noch nichts genau klar ist. Es gibt einige Gründe für die Zeitverzögerung. Da ist der Stellwerksausbau der Deutschen Bahn, die in Wuppertal auf modernste Digitaltechnik umrüstet. Bevor dieses Stellwerk, das die Fahrten aller Züge zwischen Wuppertal und Düsseldorf steuert, nicht fertig ist, kann auch die Regiobahn nicht an den Start gehen. Doch das war eingeplant.

Noch wichtiger ist der Ausbau der Strecke. Ein Teil der Trasse verläuft auf dem bisherigen Schienenstrang. Der wurde zweigleisig ausgebaut, das war auch kein großes Problem. Völlig neu geplant werden musste jedoch der Abschnitt, der die Regiobahn an den Kalksteinwerken Dornap vorbei in Richtung der bestehenden Gleise der S 9 in Richtung Wuppertal führt. Der neue Abschnitt startet in Dornap-Hahnenfurth. Von dort aus wird eine komplett neue Strecke errichtet. Diese verläuft parallel zur B 7 und mündet in die Strecke der S 9.

Im Februar musste der Erdaushub wegen Starkregens ruhen, jetzt geht’s rund: Gemeint ist neben der Verlegung des Straßenverlaufs der L 422 samt neuer Zufahrt zum Büropark der Ausbau des Haltepunktes Hahnenfurth-Düssel und der Aufbau neuer Brücken. 75 Parkplätze sollen zudem entstehen. Per Treppe oder über eine 67 Meter lange Rampe soll es zum tiefer gelegenen Bahnsteig gehen — alles barrierefrei. Der bis zum Neubau der Brücke „An den Eichen“ gesperrte Wanderweg in Hesterfeld wird erst im Sommer 2018 wieder zu nutzen sein.

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