Pfadfinder campieren am Schloss

Die 100 Mitglieder des Stammes Hardenberg zelten mit Stockbrot, Gesang und vielen Spielen in der Natur.

Pfadfinder campieren am Schloss
Foto: Simone Bahrmann

Neviges. Auf der Wiese am Schloss stehen Zelte, der Duft von Würstchen und Stockbrot liegt in der Luft. Der Stamm Hardenberg der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg hat sein Lager aufgeschlagen und zum Familientag eingeladen: „Wir wollen den Eltern einen Einblick ins Lagerleben und in unsere Arbeit geben“, sagt Vorstand Ann-Christin Daldrup.

„Versucht die Welt ein bisschen besser zurückzulassen als ihr sie vorgefunden habt“, lautete das Credo von Lord Robert Baden Powell, dem Gründer der Weltpfadfinderbewegung.

Einfaches und umweltbewusstes Leben, eigenständiges Denken und Handeln zählen bis heute zu den Grundsätzen der Scouts. Sie sind in den Gesetzen der Pfadfinder festgeschrieben, erläutert Vorstand Susanne Kammel: „Das bedeutet, anderen mit Respekt zu begegnen, niemanden auszugrenzen, zu helfen, wo nötig sowie Verantwortung zu übernehmen und zu seinem Wort zu stehen“.

Rund 100 Mitglieder zählt die Nevigeser Gruppe, davon 25 Leiter. Die Kinder und Jugendlichen sind in vier Altersstufen von sieben bis 20 Jahren eingeteilt, zu erkennen an den unterschiedlichen Farben ihrer Halstücher.

Neben verschiedenen Aktionen kommt der Spaß in den Lagern, den wöchentlichen Gruppenstunden mit Basteln und Spielen im Wehrturm am Schloss oder in den Wäldern keineswegs zu kurz. Gerade die Jüngeren brauchten die Bewegung im Freien: „Die müssen raus, sich richtig auspowern können“, sagt Annika Hartmann, Gruppenleiterin bei den Jungpfadfindern. Geländespiele wie etwa Schnitzeljagd oder Capture the Flag — an diesem Nachmittag mit den Eltern — stehen hoch im Kurs. So sehr, dass sogar Handy und Gameboy in den Hintergrund treten. „Ich gehe lieber raus als am Rechner zu hocken“, sagt etwa die 13-jährige Lisanne. Paulina gefällt vor allem, am Feuer zu sitzen und Lieder zu singen.

Die Freundschaften mit den anderen sind beiden wichtig: „Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl finde ich gut“, sagt Lisannes Vater Jörg Hegmanns. Das kennt keine konfessionellen Grenzen: „Wir sind ein katholischer Verband, aber offen für jeden“, betont Daldrup.

Mit Beginn der Dämmerung versammeln sich Eltern, Kinder und Leiter um den Feuerplatz und holen die Liederbücher hervor. „Da ist alles drin“, sagt Daldrup, von der Biene Maja bis zu den „Ärzten“. Und so klingt nach dem Lied von der Kokosnuss, dem Lieblingsstück der Wölflinge, Rod Stewarts „Sailing“ über die Wiese.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort