Ordnungsdienst stößt an seine Grenzen

Im Ausschuss für Umwelt und Ordnung legte der Ordnungsamtsleiter jetzt den Bericht seiner Abteilung für das vergangene Jahr vor.

Ordnungsdienst stößt an seine Grenzen
Foto: Andreas Reiter

Wülfrath. Leiter Sebastian Schorn stellte kürzlich im Ausschuss für Umwelt und Ordnung die Bilanz für das Ordnungs-, Einwohnermelde-, Standes-, Wahl- und Statistik-amt der Stadt für 2017 vor. Dabei wurde deutlich: Auch der Kommunale Ordnungsdienst stößt personell mit seinen 74,5 Wochenstunden an Leistungsgrenzen. Nicht alles, was Politik und Bürger von ihm erwarten, ist in vollem Umfang abzuarbeiten. Und: Wülfrath ist mit seinen vielfältigen Möglichkeiten, sich das Ja-Wort zu geben, auch ein beliebter Ort für Auswärtige, sich zu trauen.

„Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Wülfrath verstehen sich als Ansprechpartner für die Bürger, damit im guten Miteinander Lösungen für Konflikte gefunden werden können. Für die Fragen und Anregungen der Wülfrather haben sie stets ein offenes Ohr“, betonte Sebastian Schorn. Zu berücksichtigen sei, dass die vielen Anregungen und Beschwerden, die im Tagesgeschäft eingingen, einen hohen Zeitaufwand zeitigen würden. Diesen erfasse der Bericht nicht.

„Das Ordnungsamt besteht aus der Abteilung 32.1 — Allgemeine Ordnungsangelegenheiten, der Abteilung 32.2 — Bürgerbüro und dem Amt 34 — Standesamt, Statistik und Wahlen“, führte Schorn aus. Insgesamt seien dem Bereich 11,69 Stellenanteile zugeordnet, die sich auf 15 Mitarbeiter verteilen. Allgemeine Ordnungsangelegenheiten bearbeiten sieben Personen. Das Bürgerbüro besteht aus sechs Personen. Der Abteilung Standesamt, Statistik und Wahlen ist eine Stelle zugeordnet.

„Seit Ende 2017 besitzt das Ordnungsamt einen VW Caddy als Dienstwagen. Dieser wird unter anderem bei Baustellenkontrollen, für Transporte von Fundtieren, Einsätzen nach dem Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten genutzt. Darüber hinaus wird das Fahrzeug regelmäßig für die Verkehrsüberwachung und den Kommunalen Ordnungsdienst eingesetzt“, berichtet der Amtsleiter. Über das Rufbereitschaftshandy sei das Ordnungsamt 365 Tage im Jahr an 24 Stunden erreichbar.

Sebastian Schorn, Leiter des Ordnungsamtes

Auf Initiative des Ordnungsamtes wurde ein Arbeitskreis für Veranstaltungen ins Leben gerufen, dem auch Vertreter der Polizei, die Leitung der Freiwilligen Feuerwehr und der Rettungswache, das Bauaufsichtsamt sowie das Amt für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus angehören. 2017 kam die Veranstaltungsrunde viermal zusammen. Folgende Veranstaltungen wurden begleitet: Rosenmontagszug, Osterfeuer der Feuerwehr, Wülfrath ist mobil, Schweinelauf, Neanderland Biennale, Tunnelflimmern, NRW Radtour, Kirmes, WüRG im Park, Kartoffelfest, vier Martinszüge, Herzog—Wilhelm—Markt, Trödelmärkte, Weinfest und Weihnachtsmarkt in Düssel.

Aus den Reihen der Ausschussmitglieder kam die Frage, welches Ergebnis die gemeinsame Aktion gegen das Kippenschnippen gebracht habe. „Auch hier ist festzustellen, Ermahnungen bringen wenig, es geht nur mit Bußgeldern“, sagte Schorn. Sein Stellvertreter Ralph Elpers ergänzte: „Signifikant haben wir keine Veränderungen festgestellt.“ Auf Nachfrage erfuhren die Ausschussmitglieder, dass der Kommunale Ordnungsdienst pro Jahr nicht mehr als 20 Verwarngelder ausspreche. „Welche Chance haben wir?“, fragte Elpers rhetorisch. Es handele sich um einen gesellschaftlichen Verlust an Kontrolle. „Wir müssen die Leute auf frischer Tat erwischen. Das wird einfacher wenn mehr Menschen wieder hingucken und die Täter auch ansprechen“, so Elpers.

Als Straßenverkehrsbehörde wurden rund 6700 Knöllchen an Parksünder verteilt, von denen etwa 660 in ein Bußgeldverfahren mündeten.

Die beiden regulären Standesbeamtinnen ermöglichen Brautpaaren die Eheschließungen in der Wasserburg in Düssel, dem Niederbergischen Museum, der Kathedrale in Schlupkothen und dem Trauzimmer des Rathauses. 2017 wurden in Wülfrath 120 Ehen geschlossen, seit November 2017 auch gleichgeschlechtliche. „Erfreulich ist, dass von den Städten des Kreises Mettmann, die ungefähr doppelt so groß wie Wülfrath sind, teilweise nur 20 Eheschließungen mehr durchgeführt wurden“, so Schorn. Rund 40 der Wülfrather Brautpaare lebten in anderen Städten. 52 Ehen wurden an Samstagen geschlossen. „Hier ist deutlich zu erkennen, dass die Anzahl der unterschiedlichen Trauorte und die großzügigen Trautage und Uhrzeiten Wülfrath zu einem beliebten Eheschließungsort machen“, resümierte Schorn.

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