„Ordnungsamt ist jeden Tag etwas Neues“

Amtsleiter Sebastian Schorn über Müllsünder und andere Herausforderungen.

„Ordnungsamt ist jeden Tag etwas Neues“
Foto: Dietrich Janicki

Zum 1. April 2016 beerbte Sebastian Schorn Marcus Kauke als Ordnungsamtsleiter. Seit knapp einem Jahr ist der gelernte Verwaltungsfachwirt, der zuvor neun Jahre in der Mettmanner Verwaltung arbeitete, nun im Job: „Ich bereue keinen Tag.“

Wie bilanzieren Sie Ihr erstes Jahr?

Sebastian Schorn: Nach fast 25 Jahren aus Mettmann nach Wülfrath zu wechseln, war ein Riesenschritt. Anfangs hatte ich ein mulmiges Gefühl, denn was man hatte, weiß man, was kommt, dagegen nicht. Inzwischen weiß ich: Ordnungsamt ist jeden Tag etwas Neues. Und nichts ist 08/15.

Was waren wichtigste Aufgaben?

Schorn: Der verkaufsoffene Sonntag war eine Herausforderung. Ich war kaum hier, da stand das Thema an. Wülfrath war verklagt worden, also mussten wir mehr und aktuelleres Zahlenmaterial vorlegen, um nachzuweisen, dass an den von uns durchgeführten Terminen immer der Anlass im Vordergrund steht. Das hat viel Zeit und Fingerspitzengefühl erfordert. Für die verkaufsoffenen Sonntage 2017 hat Verdi eine sehr positive Stellungnahme abgegeben.

Und sonst?

Schorn: Das Thema Sicherheit wird immer bedeutender und komplexer. Wir führen vor Veranstaltungen mehr Gefahrenanalysen durch. Uns sind die Wülfrather Veranstaltungen wichtig, also versuchen wir immer zu helfen, die bestehenden Auflagen zu erfüllen — mit Sachkompetenz und Fingerspitzengefühl und Unterstützung. Wie zuletzt beim Rosenmontagszug.

Zu Ihren Aufgaben gehört auch das Ressort „ruhender Verkehr“. Wie hat sich das Parkkonzept etabliert?

Schorn: Anfangs gab es einige Beschwerden, inzwischen hält sich das in Grenzen. Letztlich ging es darum, keine Dauerparker vor Einkaufsläden zu haben, um den Einzelhandel zu stärken. Nach Abschluss der Innenstadtbaumaßnahme werden wir das Konzept evaluieren.

Diskussionspunkt war ein Zebrastreifen zwischen Kreissparkasse und Angermarkt.

Schorn: Obwohl wir als Verwaltung der Meinung sind, dass der bestehende Zebrastreifen an der Goethestraße ausreicht, haben wir der Politik vorgeschlagen, eine Testphase für einen Fußgängerüberweg vor dem Angermarkt durchzuführen. Nun lassen wir zunächst alles, wie es ist. Denn eine Verlegung besagten Fußgängerüberwegs würde wohl die Anzahl der Parkplätze reduzieren. Außerdem verursacht ein solcher Fußgängerüberweg weitere Kosten, er muss beispielsweise anständig ausgeleuchtet werden. Auch hier gilt es, die Baumaßnahmen in der Innenstadt abzuwarten. Zumal der östliche und der westliche Teil der Goethestraße noch umgebaut werden.

Wie sauber ist die Stadt inzwischen?

Schorn: Wir versuchen, den Müll-Sündern auf die Spur zu kommen. Dazu zählt die Arbeit der Abfallberatung mit guten Informationen und Präventionsmaßnahmen, Aufklärungsarbeit bis hin zu Verwarngeldern. Aber es ist nicht ganz einfach, Müllsünder in flagranti zu erwischen. Mitarbeiter des Baubetriebshofes gucken dafür auch schon mal in wild entsorgte Müllbeutel, ob sie nicht Hinweise auf den Verursacher finden. Die Quote, Wildmüller zu erwischen, ist nicht hoch. Aber wir bleiben dran. Das gilt ebenso für die Hinterlassenschaften von Hunden oder den sogenannten Kippen-Schnippern.

Was steht aktuell auf Ihrer Zu-Machen-Liste?

Schorn: Ich bin gerade dabei, einen Leitfaden für Veranstaltungen zu erarbeiten und mit den betroffenen Fachämtern abzustimmen. Auf was müssen Veranstalter bei der Organisation achten, an wen müssen sie sich bei Fragen wenden, wer hilft weiter: Das sind alles Punkte, die immer wieder nachgefragt werden. Natürlich nimmt das Thema Sicherheit einen wichtigen Platz ein. Prinzipiell versuche ich, die Bürger immer gut zu informieren, so dass sie schnell und gut Bescheid wissen. Transparenz und umfassende Informationen sind mir wichtig. Dafür stehe ich.

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