Notunterkunft wird wieder zur Sporthalle

Die Bezirksregierung stellt den Betrieb zum 31. März ein. Viele Helfer hätten gerne noch weitergemacht.

Notunterkunft wird wieder zur Sporthalle
Foto: Daniel Neukirchen

Wülfrath. Die Notunterkunft in der Halle am Gymnasium wird zum 31. März geschlossen. Kurz vor Fristablauf hat die Bezirksregierung die bestehende Vereinbarung so wie geplant gekündigt. Für Sportler und Gymnasiasten eine gute Nachricht: Zu einer weiteren Belegung der Halle in städtischer Regie soll es vorerst nicht kommen. Sozialamtsleiter Mike Flohr sagte der WZ: „Der jetzige Stand ist, dass in der Halle wieder Schulsport betrieben werden soll. Ob das so bleiben wird, das ist für uns immer der Blick in die Glaskugel.“

Ebenfalls unklar ist, wann wieder Bälle durch die Halle fliegen können. „Das wissen wir erst, wenn das Gebäude ganz leergezogen ist“, sagt Flohr. Noch gebe es keine Meldungen bezüglich Schäden, aber: „Richtig werden wir das erst sehen, wenn wir die Betten weggerückt haben.“ Auch der Bolzplatz vor der Halle soll in Kürze wieder nutzbar sein.

Bis dahin haben die Helfer jedoch noch alle Hände voll zu tun, denn von einem ruhigen Auslaufen kann in der Einrichtung nicht die Rede sein. Noch gestern kamen 33 neue Flüchtlinge in der Halle an, so dass die Belegungszahl mit insgesamt 95 Menschen so hoch wie lange nicht mehr ist.

DRK-Ortsverbandsleiter Wolfgang Peetz hat die Zeit im Blick: Pünktlich zum 31. März will das Rote Kreuz der Stadt die Halle besenrein übergeben. „Wir hoffen daher, dass das Gebäude mindestens eine Woche vorher leer ist“, sagt Peetz. Diesen Ablauf auf den letzten Metern stimmt das DRK gerade mit der Behörde ab.

Peetz zeigt sich froh, die Mammutaufgabe mit seinem Team bewältigt zu haben: „Das ist für uns der Wegfall einer Doppelbelastung. Wir kehren jetzt zu unserem Normalbetrieb zurück.“ Liegengeblieben sei aber im alltäglichen Geschäft des DRK nichts, da die Arbeit in der Notunterkunft hauptsächlich durch zusätzlichen Einsatz gestemmt wurde.

Bei den freiwilligen Helfern, von denen jetzt noch rund 70 der anfangs 150 Ehrenamtlichen mit anpacken, ist die Stimmung gemischter. „Ich glaube, die hätte alle gerne weitergemacht“, berichtet der DRK-Chef. Kaum verwunderlich, dass die Stadt die Arbeit der Helfer in einer Mitteilung besonders hervorhebt: „Ohne ihren vielfachen Einsatz wäre der Aufwand kaum stemmbar gewesen.“ Das DRK sei außerdem ein verlässlicher und einsatzstarker Partner gewesen.

In Zukunft kann sich die Stadt nun komplett auf die zugewiesenen Flüchtlinge konzentrieren. Derzeit gibt es von ihnen 231 im Stadtgebiet, was zu einer leichten Überbelegung bei den alleinstehenden Männern in der Immobilie In den Eschen führt. Zusätzlich ist davon auszugehen, dass die Zuweisungen bald wieder ansteigen. Die Flüchtlinge in der Notunterkunft wurden der Stadt genau wie reguläre Flüchtlinge angerechnet und dürften in Form von Neuzuweisungen nachrücken.

Doch die Stadt hat mehrere Projekte in der Hinterhand. Im Dienstleistungszentrum neben dem Rathaus ist etwa Platz für bis zu 100 männliche Flüchtlinge. „Da sind wir so gut wie fertig, es fehlen nur noch die Duschen“, teilt Mike Flohr mit. Da diese bislang in den Räumlichkeiten fehlen, lässt die Stadt hinter dem Haus einen Duschcontainer errichten. Flohr: „Derzeit warten wir auf bessere Witterung, um das Fundament bauen zu können.“

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