Neuer Kreisel und Haltestellen scheitern

Zwei Ideen, keine Mehrheit: Der Zusatz- Halt am Rosenhügel und der Kreisverkehr an der Wilhelmstraße kommen nicht.

Neuer Kreisel und Haltestellen scheitern
Foto: Archiv/simba

Neviges. Sowohl die CDU als auch die SPD wollten mit einem Vorstoß Neviges voranbringen. Die Christdemokraten ließen per Antrag prüfen, ob ein Kreisverkehr an der Kreuzung Wilhelmstraße/Lohbachstraße nicht den Verkehrsfluss an dieser Stelle verbessern würde. Die SPD setzte sich für eine zusätzliche Haltestelle am Einkaufszentrum Rosenhügel ein. Beide Vorhaben fanden jetzt im Bezirksausschuss Neviges ihr Ende.

Neuer Kreisel und Haltestellen scheitern
Foto: Ulrich Bangert

Besonders an der Wilhelmstraße sollte es in den Stoßzeiten zu unangenehmen Rückstaus kommen, hatte CDU-Frau Marlies Ammann in einer früheren Sitzung des Ausschusses vorgetragen. Nach dem Prüfauftrag der Christdemokraten hatten sich die Technischen Betriebe (TBV) dem Thema gewidmet und die Auswirkungen eines Kreisverkehrbaus unter die Lupe genommen.

Eine Beobachtung von TBV-Prüfer Andreas Bredendiek erwies sich als besonders zentral: „Im Antrag war von einer Stauung die Rede. Die haben wir nicht gesehen.“ Die mittlere Wartezeit an der Ampelanlage betrug nach den aktuellen Messungen 20 Sekunden. Schulnote: gut. Zudem ist die Kreuzung kein Unfallschwerpunkt. 2015 gab es zwei meldepflichtige Zwischenfälle. Bei einem starb eine 77-jährige Fußgängerin, die beim Überqueren der Straße von einem Wohnmobil erfasst wurde — jedoch kein Unfall, der auf die Beschaffenheit der Kreuzung zurückzuführen ist. Die Fußgängerfrequenz ist normalerweise sehr niedrig. Die Zähler notierten lediglich zwei bis drei Passanten in der Stunde. Ein weiterer Schlag gegen den Kreisel: Zwar würde letzterer der Stadt jährlich 2500 Euro in der Wartung sparen, allerdings kostet der Bau auch erst einmal 400 000 Euro.

Chancen des Kreisels wären eine leichte Verbesserung der Wartezeiten und eine Reduzierung der versiegelten Fläche gewesen. Unterm Strich folgerte Andreas Bredendiek aber: „Aus fachlicher Sicht gibt es keinen Handlungsbedarf.“ Die CDU signalisierte, den Kreisel nicht weiter verfolgen zu wollen. „Vielleicht ist das ja ein Anstoß, wenn die Ampelanlage in die Jahre gekommen ist“, sagte Ammann. Eine Erneuerung der Technik steht jedoch erst fürs Jahr 2031 an.

Keine Mehrheit fand die SPD für ihren Antrag: Die Sozialdemokraten wollten den Umbau der Hohenbruchstraße im Sommer dazu nutzen, eine neue Bushaltestelle direkt in Höhe des Einkaufszentrums Am Rosenhügel einzurichten, zunächst im Probebetrieb. „Stell dir vor, wir haben ein Einkaufszentrum und der Bus fährt dran vorbei“, skizzierte Matthias Gohr das Problem. Der Weg von der nächsten Haltestelle zu Edeka und Co. führe über eine Treppe, die gerade Älteren Probleme macht.

Die TBV sprachen sich trotzdem gegen die Lösung aus, denn sie habe mehrere Nachteile. Bushaltestellen ohne Einbuchtung, so wie sie an der Stelle nötig wären, führten oft zu einem Fehlverhalten der Autofahrer, die den stehenden Bus einfach überholen, schilderte Bernd Wieneck von den TBV. Gerade im Bereich der dortigen Regenbogen- und Sonnenschule sei das kritisch zu sehen. Bei einem Vor-Ort-Termin hätten sich Anwohner und Schulvertreter gegen eine neue Haltestelle ausgesprochen.

Wieneck fügte noch hinzu: „Die WSW lehnt den Probebetrieb ab.“ Die zusätzliche Haltestelle würde dazu führen, dass sich das Tarifsystem ändert, weil die Kurzstrecke plötzlich nicht mehr so weit reicht wie aktuell. Der Ausschuss sprach sich bei acht zu vier Stimmen für die vorgesehene TBV-Lösung und damit gegen den SPD-Vorschlag aus.

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