Gegen 18 Uhr riefen Zeugen über den Notruf die Ordnungshüter zur Von-Humboldt-Straße, weil dort zwei Gruppen von insgesamt 20 bis 30 Personen in Streit geraten waren und sich auf offener Straße bereits prügelten. Dabei sollten nach Angaben der Zeugen auch Messer und Schlagstöcke gesehen worden sein. Gleich mehrere Velberter Streifenwagen fuhren zum Einsatzort, weitere Unterstützungskräfte wurden aus dem Kreisgebiet Mettmann hinzugerufen.

Vor Ort bestätigten sich für die Beamten die Angaben der Zeugen zur Großschlägerei. Nach ersten Erkenntnissen wurden dort drei Männer einer türkischstämmigen Familie von einer Vielzahl anderer Männer mit überwiegend türkischem und nordafrikanischem Migrationshintergrund massiv angegriffen und bedroht. Als deshalb die ersten Polizeikräfte in deutlicher Unterzahl versuchten, die Streitenden zu trennen und zu beruhigen, wurden auch sie massiv bedrängt und sogar körperlich angegriffen. Daraufhin gab einer der eingesetzten Beamten einen Warnschuss in die Luft ab, der für die gewünschte Aufmerksamkeit aller Beteiligten sorgte und die brisante Tumult-Situation zumindest für kurze Zeit etwas beruhigte. Erst aber durch die schnelle Unterstützung weiterer Einsatzkräfte - insgesamt waren letztlich mehr als zehn Einsatzfahrzeuge und ein Diensthund im Einsatz — konnten die weiter streitenden Parteien endgültig getrennt, erste Befragungen durchgeführt und Strafverfahren eingeleitet werden. Mehrere Beteiligte und Zeugen der Schlägerei entfernten sich aber auch sofort vom Ereignisort und konnten darum noch nicht identifiziert und befragt werden.

Waffen wurden von der Polizei nicht gefunden. Zwei bei der Schlägerei leicht verletzte Beteiligte wurden mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gebracht, ein weiterer Verletzter wollte sich eigenständig in Behandlung begeben. Abschließend ausgesprochene Platzverweise an verbliebene Beteiligte wurde zunächst Folge geleistet.

Um 19.38 Uhr kam es aber im Bereich Post-/Nedderstraße zu einer erneuten Auseinandersetzung zwischen mehreren Männern, die auch schon an der ersten Schlägerei beteiligt waren und erneut aufeinander getroffen waren. Wieder waren laut Polizei insgesamt 20 bis 30 Personen beteiligt, von denen viele beim schnellen Eintreffen von Beamten sofort flüchteten. Auch diese erneute Auseinandersetzung konnte mit starken Einsatzkräften beendet werden. Erneut wurden Personalien festgestellt, Befragungen durchgeführt, Anzeigen erstattet und Platzverweise ausgesprochen, denen alle Angetroffenen wiederum nachkamen. Ein verletzter Beteiligter dieser Schlägerei musste zur ambulanten Behandlung ein Krankenhaus aufsuchen.

Bis in die frühen Nachtstunden zeigte die Polizei mit starken Kräften Präsenz im Innenstadtbereich. Zu weiteren Ausschreitungen kam es nicht.

Die Velberter Polizei ermittelt nun gleich in mehreren Strafverfahren und ist dabei auch auf Aussagen unbeteiligter Zeugen angewiesen. Zeugenmeldungen zu den beiden Schlägereien nimmt die Wache unter Telefon 02051/9466110, jederzeit entgegen. HBA