Verwunderung in Wuppertal: Das hat es mit diesen wuchtigen Schildern in der Elberfelder City auf sich
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Verwunderung in Wuppertal: Das hat es mit diesen wuchtigen Schildern in der Elberfelder City auf sich

Hochwasser 2008

Das Hochwasser richtete im Juli große Schäden an. Bis heute sind einige Einrichtungen noch nicht voll einsatzbereit.

Velbert/Neviges. Der Tag der Flut dürfte noch lange in Erinnerung bleiben: Am 26. Juli ging über der Region ein Jahrhundertunwetter nieder, das etliche Straßen überflutete, ganze Häuserzüge unter Wasser setzte und das Klinikum Niederberg an den Rand einer Evakuierung brachte. Auch in Neviges richtete der sintflutartige Niederschlag schwere Schäden an.

So stand das Wasser auf der Kuhlendahler Straße zwischen Bernsaustraße und Richrath teils meterhoch, Fahrzeuge liefen bis zu den Sitzen voll. In manchem Haus schwappte die braune Brühe nicht nur durch die Keller, sondern sogar durch das Erdgeschoss.

Verschlossene Rolläden an zwei verlassenen Häusern an der Kuhlendahler Straße zeugen davon, dass die Gebäude bis heute nicht wieder bewohnt sind. Heftigst erwischt hat es auch die Evangelisch-Reformierte Kirchengemeinde. Beide Pfarrhäuser meldeten "Land unter", ebenso das Gemeindezentrum im Siepen sowie Kindergarten und Jugendkeller an der Siebeneicker Straße.

Im dortigen Pfarrhaus bedrohte das Wasser den Archivkeller, erinnert sich Baukirchmeister Olaf Braß noch heute mit Schrecken. Allein der Einsatz von Pfarrer Grubers Familie verhinderte, dass wichtige Akten zu Schaden kamen und der Keller vollends voll lief.

Während die Schäden in den meisten Gebäuden binnen kurzer Zeit behoben werden konnten, ist das Gemeindezentrum an der Wielandstraße noch heute nicht voll einsatzbereit.

Hier hatte zu allem Überfluss ein weiteres Unwetter am 8. August mit Schwerpunkt über Neviges einen unerfreulichen Nachschlag geliefert. Im Keller standen Heizungs- und Lüfterraum, wo ein großes Gebläse für die Beheizung der Kirche sorgt, Toiletten, Lagerräume, Bastelraum sowie der Raum für Kindergottesdienste und Konfirmanden unter Wasser, zählt Braß auf.

In letzterem hält sich bis jetzt die Feuchtigkeit in den Wänden, weshalb nun ein Gutachten klären soll, wie eine Sanierung vonstatten gehen kann. Im Januar werde man sehen, wie es im Keller weitergeht: "Aus Sicherheitsgründen bleiben die Kellerräume daher erst einmal gesperrt", so der Presbyter.

Noch immer unter den wirtschaftlichen Folgen leidet der Reiterhof von Corinna Doll. Nur neun Wochen vor dem Unwetter hatte die Nevigeserin ihren Außenreitplatz auf dem Thünershof an der Bleibergstraße für 14000 Euro mit einem synthetischen Spezialbelag ausrüsten lassen. Dann zerstörte die zum reißenden Bach angeschwollene Thünersbeek - ansonsten ein kleines Rinnsal - den Platz, der seither nicht mehr benutzbar ist.

"Zurzeit kann ich nur in der Halle arbeiten. Das ist auch für die Kunden nicht zufriedenstellend", so die 37-jährige Reitlehrerin, die inzwischen auf Schulbetrieb umgestellt hat. Nach Verhandlungen mit dem Bodenhersteller sei ihr dieser nun beim Preis für einen neuen Boden entgegen gekommen, doch der kostspielige Transport aus den neuen Bundesländern per Sattelzug ist noch ein Problem.

"Optimal wäre ein Spediteur, der eine Leerfahrt von dort hat." Wie auch immer - bis Juni muss der Platz wieder hergestellt sein: "Da haben wir ein Turnier gemeldet", so Doll.

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