High-Tech für den Kickertisch

Vier Studierende entwickeln Torlinientechnik mit Lichtschranken für Tischfußball.

High-Tech für den Kickertisch
Foto: Achim Blazy

Tor oder nicht Tor? Das ist sie, die Frage, die nicht erst seit den Weltmeisterschaftsspielen zwischen Deutschland und England 1966 und 2010 die Nation bewegt. Das Runde muss halt ins Eckige — und das möglichst auf dem korrekten Weg. Was zumindest in der Fußball-Bundesliga ab der nächsten Situation Realität wird, sorgt auf dem FH-Campus an Höseler Platz schon jetzt für die Beantwortung der dringendsten aller Fußballfragen — wenn auch in verkleinerter Form. Vier zukünftige Mechatronik-Ingenieure haben nämlich für den Fachschaftskicker eine Torlinientechnik entwickelt.

Den hatte ein privater Sender der Fachschaft im vergangenen Jahr über einen Kontakt von Bürgermeister Jan Heinisch zur Verfügung gestellt. „Als fußballbegeisterter Ingenieur sind da bei mir alle Erfinder-Lämpchen angesprochen“, erinnert sich Professor Dietmar Gerhardt. Und von der Idee bis zur Integration dieser in seine Vorlesung über Sensortechnik dauerte es nicht lange. Mit Mara Schulte, Benedict Bialon, Tobias Schumann und Marc Schiricke waren schnell vier Studenten gefunden, die sich im vergangenen Wintersemester mit dem Projekt befassten. „Wir konnten bei diesem Thema einfach unheimlich viel ausprobieren“, erzählt der 23-jährige Bialon, der sich mit seinen Kommilitonen für Lichtschranken als Sensoren entschieden. Werden diese bei einem Tor vom Ball unterbrochen, werden die Signale an einen kleinen Computer gesendet, der den Treffer automatisch als Tor zählt und die Ergebnistafel entsprechend verändert.

„Am meisten Kopfzerbrechen hat uns dabei die Signalübertragung von den optischen Sensoren zu dem Microcomputer gemacht. Da mussten wir schon einige Stunden herumtüfteln. Aber das war ja das Spannende an der Sache“, sagt Marc Schiricke, der im siebten Semester studiert. Und das waren genau die Praxisprobleme, auf die Dozent Gerhardt gehofft hatte: „So lernen die Studenten vernetztes Denken. Und das ist gerade in der Mechatronik von besonderer Bedeutung, wo man mit gleich drei Ingenieurbereichen konfrontiert wird. Hier müssen Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik reibungslos zusammenspielen.“

Drei Monate hat es gedauert, bis das Projekt fertiggestellt war. Seitdem sind strittige Torsituationen im Pausenraum nicht mehr zu befürchten. Schon stehen übrigens die nächsten Ideen auf der Agenda. So wollen die nachfolgenden Semester eine Messanlage für die Geschwindigkeit des Balls entwickeln.

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