Hier könnte bald ein Schnellrestaurant stehen

Die Politik stellt übernächste Woche vermutlich die Weichen. Der Investor gibt sich zögerlich.

Hier könnte bald ein Schnellrestaurant stehen
Foto: rei

Wülfrath. Die Verwaltung hat Anfang November grünes Licht für ein mögliches Schnellrestaurant an der Wilhelmstraße auf dem bislang leeren Grundstück zwischen Jungmann/Thiel und der Aral-Tankstelle gegeben. Aber: Ein Fast-Food-Konzern muss bei Zufahrten und Lärm klare Auflagen erfüllen. Jetzt steht die nächste Etappe auf dem Weg zu einer möglichen Bebauung durch den McDonald’s-Konzern bevor.

Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung kann das Vorhaben am 24. Januar in seiner Sitzung befürworten, der Rat kann es Ende März endgültig absegnen. Dann wäre ein Bebaungsplan da und theoretisch der Weg frei für den Bau und Betrieb eines Schnellrestaurants — wenn der Investor die Auflagen beachtet.

Rückblick: Die Automeile Wilhelmstraße hat sich nach dem weitgehenden Rückzug der Firma Thiel praktisch neu erfunden. Das Unternehmen hat vor allem südlich der „langen Geraden“ Gewerbeflächen abgegeben, die neue Nutzungen nach sich zogen. Jet-Tankstelle, Autowasch- und Servicegebäude und die Neusortierung von Jungmann. Seit zweieinhalb Jahren gibt es zudem Planungen, ein Schnellrestaurant auf der freien Fläche neben der Aral-Tankstelle anzusiedeln.

Das Problem bisher: der Lärm eines gastonomischen Betriebs vor allem in den Abend- und Nachtstunden. Die Stadt hat jedoch grünes Licht für den Bau eines Schnellrestaurants an dieser Stelle gegeben. „Die Planvoraussetzungen für einen 24-Stunden-Betrieb sind grundsätzlich geklärt und möglich“, sagte Planungsamtsleiterin Nina Bettzieche im November.

Seit 2014 bemüht sich McDonald’s, an dem Standort eine Filiale zu bauen. Entscheidend für den Konzern: ein 24-Stunden-Betrieb. Die Möglichkeit, den Wülfrathern auch mitten in der Nacht noch Hamburger und Cola verkaufen zu können, ist für das Unternehmen extrem wichtig. An Wochenenden und in der Nacht ab 22 Uhr gelten aber strengere Lärmschutzregeln.

Optimal wäre es, wenn die Zu- und Abfahrt über die Wilhelmstraße geregelt werden könnte, doch auch andere Lösungen sind möglich. So rechnen Fachleute auch die Möglichkeit durch, wenn es eine Zufahrt über die Wilhelm- und eine Abfahrt über die Tönisheider Straße geben würde. Mit dem „Schalltechnischem Prognosegutachten“ ist ein solcher Tag-und-Nacht-Betrieb möglich. „Ein Architekt muss dafür eine geeignete Lösung finden, wie er die Lärmschutzgrenzen einhalten kann“, stellte Bettzieche jüngst fest.

Bei der jüngsten, bereits dritten öffentlichen Auslegung gab es keine Stellungnahmen mehr. Diese dreifache Offenlegung und immer neue Diskussionen um das Projekt, dessen Chancen und vor allem Risiken findet wenig Zustimmung bei Rainer Wulf. Er ist Projektplaner — und vorsichtig geworden: „Das Projekt ist schon sehr in die Länge geraten. Gibt es Ende März einen rechtskräftigen Bebaungsplan, werden wir uns sofort zusammensetzen und das Projekt konkret planen“, sagte er gestern.

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