Neviges Gestohlenes Gnadenbild wieder aufgetaucht

Neviges / Köln. Die aus der Wallfahrtskirche "Maria Königin des Friedens" in Velbert-Neviges gestohlene Mariendarstellung ist wieder da. Der unbekannte Dieb habe das jahrhundertealte Bild am Samstag in Butterbrotpapier eingewickelt vor der Klosterpforte in der nordrhein-westfälischen Stadt Velbert abgelegt, sagte Franziskanermönch Dietmar Brüggemann.

Franziskaner-Bruder Dietmar Brüggemann und Generalvikar Dominik Meiering (v.l.) vor dem leeren Bilderrahmen in der Marien-Wallfahrtskirche Neviges

Franziskaner-Bruder Dietmar Brüggemann und Generalvikar Dominik Meiering (v.l.) vor dem leeren Bilderrahmen in der Marien-Wallfahrtskirche Neviges

Foto: PEK/Heckeley

"Wir haben es jetzt erst einmal in unserem dicksten Tresor eingeschlossen."

Am Freitagabend war den Franziskanermönchen, die sich seit dem 17. Jahrhundert um die Pilgerstätte kümmern, der Diebstahl aufgefallen.

Das Gnadenbild ist ein Kupferstich aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und zeigt die Gottesmutter. Das knapp postkartengroße schwarz-weiße Bild war kunstvoll eingelassen in eine steinerne Säule des Bildhauers Elmar Hillebrand.

Die Entdeckung des zersplitterten Schutzglases und des leeren Rahmens im Mariendom war für die Franziskaner in Neviges ein Schock. Generalvikar Dominik Meiering zeigte sich bestürzt über den Diebstahl. „Das Bild hat eigentlich materiell überhaupt keinen Wert. Ideell dagegen bedeutet der Diebstahl einen unschätzbaren Verlust für die unzähligen Menschen, die Jahr um Jahr nach Neviges pilgern und denen es so viel bedeutet.

Die Wallfahrt nach Neviges zum Gnadenbild der Gottesmutter Maria geht bereits auf das Jahr 1681 zurück. Alljährlich kommen seitdem zehntausende Pilger in die weltberühmte, 1968 von Prof. Gottfried Böhm erbaute Wallfahrtskirche "Maria Königin des Friedens". Seit 1676 sind Franziskaner in der Seelsorge tätig. Im selben Jahr übersandte Antonius Schirley, Franziskanerpater in Dorsten, ein unscheinbares Marienbild, vor dem er täglich betete, an seine Mitbrüder in Neviges-Hardenberg, weil er die Aufforderung hörte: "Bring mich nach Hardenberg, da will ich verehrt sein!" 1681 kam er schwerkranke Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg von Paderborn und Münster nach seiner Genesung zur Dankwallfahrt nach Neviges. Dieses aufsehenerregende Ereignis war der Anfang der Marienwallfahrt. Damit ist sie die älteste Wallfahrt zur "Immaculata" nördlich der Alpen.

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