Gebet findet Ausdruck in der Kunst

Zehn Künstler zeigten ihre Werke, die auf den Versen des „Vaterunser“ von Reformator Martin Luther basieren.

Gebet findet Ausdruck in der Kunst
Foto: D. Janicki

Wülfrath. Am Todestag Martin Luthers feierte am Samstag die Ausstellung zu seinem „Vater Unser“ in der Kulturkirche Eröffnung. „Wir haben viel vor“, kündigte Pfarrer Thomas Rehrmann im Vorfeld das Jahr 2017 an. Dieses Jahr ist bekanntlich ein besonderes: Es ist Reformationsjahr. Ganz im Zeichen der Reformation durch Martin Luther beginnt die Kulturkirche nun mit einer außergewöhnlichen Kunstausstellung zum Thema, die am 18. Februar — der Todestag Luthers — Eröffnung feierte.

Die Grundidee: Die Künstler sollen die bildreiche Sprache von Luthers Kirchenlied „Vater Unser“ bildnerisch umsetzen. Außer dem Bildformat — 100 x 100 Zentimeter — war nichts vorgegeben. Auch das Material konnten die Künstler frei wählen. Die Kantorei trug die einzelnen Strophen vor.

Thomas Gerhold, beteiligter Künstler

Neun Strophen umfasst das Lied, zehn Künstler nahmen teil, darunter Ingeborg Colsman, Thomas Gerhold, Helga Kaczinski, Claus Klingler, Ingolf Kriegsmann, Suncica Matijanic, Yonas Mehari, Manuel Rohde, Dirk H. Schäfer und Elke Voß-Klingler. Die Künstler kommen aus Wülfrath, Wuppertal und sogar aus Eritrea in Afrika. Das Ergebnis sind zehn höchst individuell gestaltete, teils sehr bunte und lebhafte Werke.

Dabei griffen die Künstler auf unterschiedliche Techniken zurück: Ob Öl- oder Acrylmalerei oder doch eine dreidimensionale Collage — der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Teils wurde eher abstrakt, teils gegenständlich interpretiert. Die einzelnen Strophen wurden zugelost. Die ursprüngliche Idee für das Kunstprojekt stammt von Elke Voss-Klingler, die das Lied im Vorfeld gehört hatte und sich inspirieren ließ. Als zusätzliche Anregung hat Helga Kaczinski die Texte kalligraphisch und im Großformat abgeschrieben. Die Kombination von Text, Bild und Gesang bildete zur Vernissage eine vielseitige Inspiration, den 500 Jahre alten Text besser zu verstehen und auch neu zu entdecken.

„Bedenkt man das Alter des Textes, ist doch alles erschreckend aktuell“, fasst Thomas Gerhold den Liedtext zusammen. Für ihn war die Eröffnungsfeier gleich zwei Mal aufregend und besonders — er hat nicht nur ein eigenes Kunstwerk ausgestellt, sondern trug die Strophen am Samstagabend auch noch zusammen mit der Kantorei vor. Die Ausstellung ist ein schöner Weg, die Gedanken Luthers zu verstehen. Sowohl die einzelnen Werke, als auch der Text helfen dabei.

Aber nicht nur die Kunstausstellung „Vater Unser“ dreht sich in diesen Tagen in der Kulturkirche um Martin Luther: Der Gottesdienst am kommenden Sonntag, 26. Februar beschäftigt sich mit dem Lied. Auch hier wird die Kantorei begleiten. Außerdem ist eine Vortragsreihe zum Thema geplant. Zwei weitere Gottesdienste stehen auch schon fest: einer im benachbarten Wuppertal-Denberg und ein weiterer während der Steinbruchtage bei Oetelshofen.

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