Feuchtigkeit und Schimmel: David-Peters-Haus geschlossen

VHS und Musik- und Kunstschule müssen ihre Räume verlassen. Der städtische Immobilienservice prüft eine Sanierung.

Neviges. Alle müssen raus: Das altehrwürdige David-Peters-Haus wird komplett leergezogen. Musik- und Kunstschule sowie Volkshochschule, die dort seit Jahren Außenstellen betreiben, müssen umziehen. Grund: Die Bausubstanz des Peters-Hauses ist durch jahrelange Vernachlässigung marode geworden. Durch undichte Stellen im Dach ist Nässe eingedrungen und hat sich tief im Mauerwerk festgesetzt. Wände und Decken sind nass, Schimmel und Stockflecken haben sich ausgebreitet.

Die betroffenen Schüler und Eltern der Musik- und Kunstschule wurden bereits schriftlich informiert, dass nach den Ferien in anderen Räumlichkeiten unterrichtet wird: in der Hardenbergschule (Am Waldschlösschen) und der Regenbogenschule (Wielandstraße). „Die Stadt ist uns dabei sehr entgegengekommen“, sagte Schulleiter Frank Eerenstein.

Rund 450 Schüler sind von der Verlegung betroffen. „Das ist für alle — Schüler, Eltern und Lehrer — eine große Umstellung. Ich denke aber, dass sich bald alle mit den neuen Bedingungen arrangieren können.“ Für einige Schüler werde es ein weiterer Weg, für viele aber ein kürzerer.

Das Schimmelproblem habe sich schon vor einem Jahr bemerkbar gemacht, sagt Eerenstein. Zunächst hätten Lehrer über die Belastung geklagt. Ein besonders betroffener Raum wurde freigeräumt, die gelagerten Materialien hygienisch gesäubert, dann der Raum möglichst luftdicht verklebt. „Die Schimmelsporen finden aber immer ihren Weg. Da wir auch Kleinkinder unterrichten, war jetzt schnelles Handeln angesagt. Gesundheit hat Vorrang“, betonte Eerenstein, der dem Umzug in die beiden Schulen auch etwas Gutes abgewinnen kann: „Wir haben vom Platz her jetzt mehr Möglichkeiten.“

Durch den „sehr guten Rücklauf“ aus dem Jeki-Projekten („Jedem Kind ein Instrument“) habe man erhöhten Raumbedarf. Konflikte durch den Musikschulunterricht in den beiden Schulen seien nicht zu erwarten. Eerenstein: „Die Räume werden so belegt, dass wir niemanden stören, aber auch selbst nicht gestört werden.“

Ausziehen musste auch die Volkshochschule. Die in Neviges angebotenen Kurse werden teils zur VHS in Velbert-Mitte verlagert, teils in Räume der Bibliothek verlegt. Mittelfristig möchten VHS und Musikschule aber gerne wieder ins David-Peters-Haus zurückkehren.

Ob dies möglich sein wird, steht derzeit noch in den Sternen. Zumal eine gründliche Schadensanalyse noch nicht vorliegt. Andreas Sauerwein vom städtischen Immobilienservice geht aber davon aus, dass das Gebäude trotz der massiven Feuchtigkeitsschäden saniert werden kann. Das Dach sei bereits provisorisch gesichert, mit dem Auszug der bisherigen Nutzer sei der Weg für eine Sanierung frei. Ist die überhaupt noch möglich? Sauerwein: „Nach allem, was ich mir bisher angesehen habe, sieht es nicht danach aus, dass das Haus irreparabel ist.“

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