„Es soll auch anderen gut gehen“

Tafel für Niederberg sammelte in Wülfrath und an weiteren Standorten wieder für Bedürftige. Heute werden die Spenden im „Kaffee und Kunst“ verteilt.

„Es soll auch anderen gut gehen“
Foto: Ulrich Bangert

Wülfrath. Bis zur Bescherung an Heiligabend sind es noch zehn Tage, doch im „Kaffee und Kunst“ am Wülfrather Rathaus sind schon gestern die ersten bunten Tüten, Päckchen und Pakete mit ess- und trinkbaren Gaben abgeliefert worden. Anlässlich der Weihnachtstüten-Aktion der Tafel für Niederberg der Bergischen Diakonie wurden die prall gefüllten Tüten und Pakete gesammelt. Heute sollen sie von 12 bis 17 Uhr an bedürftige Personen und Familien verteilt werden.

Von 11 bis 18 Uhr konnten die Spenden gestern im „Kaffee und Kunst“ abgeliefert werden. Die Aktion, die zeitgleich auch in Heiligenhaus, Velbert, Langenberg und Neviges stattfand, stand auch in diesem Motto wieder unter dem Motto: „Ein Weihnachtsessen für alle!“ Gebeten wurde um Spenden, mit denen sich Bedürftige ein komplettes Weihnachtsessen zubereiten können. Bis zum Abend wurden 240 Tüten und Pakete abgegeben.

Ein Team von fünf Mitarbeitern der Tafel sortierte die Spenden nach Größe und den potenziellen Abnehmern. „Wir kennen über die Tafel ja unsere Leute, da können wir für die Ausgabe schon etwas vorsortieren“, sagte die Standortleiterin Hergard Fronober, die gemeinsam mit Co-Leiter Peter Böhme die Aktion in Wülfrath verantwortete. Um den Mitarbeitern der Tafel die Arbeit zu erleichtern, erklärten viele Spender bei der Abgabe auch gleich, was sie in den Tüten und Paketen verpackt hatten.

Auf und unter fünf langen Tischreihen wurden sie aufgereiht. Entsprechend dem Inhalt und dem Umfang wurde sortiert: Vorne im Raum stand der Tisch für Tüten und Pakete für Einzelpersonen, dann folgten weitere Tische für zwei Personen sowie Familien mit drei, vier und fünf Personen. Erstmals in diesem Jahr gab es auch einen Bereich, in dem nur Lebensmittel für Vegetarier deponiert wurden.

In den Tüten und Paketen finden sich unter anderem Reis, Nudeln, Knödel, Gemüse, Getränke oder Süßigkeiten, auch Gutscheine für lokale Einzelhändler liegen den Spenden bei. Das war zum Beispiel bei den zehn Tüten der Fall, die eine Abordnung der Stadtwerke Wülfrath vorbeibrachte. Ihr Unternehmen beteilige sich zum ersten Mal an der Aktion, sagte Dina Sulewski von der Öffentlichkeitsarbeit. „Wir möchten Hilfsbedürftigen aus der Stadt helfen“, erklärte sie.

Auch für Wiebke Förster spielt dieser Aspekt eine wichtige Rolle. Sie kam gemeinsam mit ihrer Tochter Hanna ins Rathaus, um die Lebensmittel abzugeben. „Uns geht es gut — und da soll es anderen auch gut gehen“, sagte sie. Gemeinsam mit ihrer Tochter hatte sie die Lebensmittel für das Weihnachtsessen ausgesucht und zusammengestellt. Und auch ein aussortiertes und verpacktes Brettspiel lieferte sie ab.

Die Resonanz auf den Aufruf der Tafel für Niederberg sei seit Jahren „weitgehend konstant“, sagte die Koordinatorin der Tafel Niederberg, Tanja Högström. Um die 1000 Tüten und Pakete würden jedes Jahr an allen Standorten der Aktion gesammelt. In Wülfrath liege die Resonanz der Öffentlichkeit etwa meist im Mittelfeld.

Entstanden sei die Aktion vor zehn Jahren durch eine Initiative des WDR. „Die Aktion war damals so erfolgreich, dass wir uns entschlossen haben, sie fortzuführen“, berichtete Standortleiter Böhme.

Wer sich heute eine der Tüten oder Pakete abholen möchte, der sollte sich beim Gang zum „Kaffee und Kunst“ in der ehemaligen Rheinkalk-Verwaltung, Am Rathaus 7, einen Hartz-IV-Bescheid, einen Rentennachweis oder einen Einkommensbescheid mitbringen, mit dem er seine Bedürftigkeit nachweisen kann. Anders als an den anderen Standorten der Aktion können sich die Bedürftigen die Spenden nicht selbst aussuchen.

Für viele sei das gesponserte Weihnachtsessen etwas ganz Besonderes, erzählte Hergard Fronober. „Die Leute freuen sich richtig darauf. Das ist für sie nicht nur ein Essen, sondern ein Anlass, um einmal etwas Außergewöhnliches auf den Tisch zu stellen.“

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