Elternbefragung bleibt ohne eindeutiges Ergebnis

Das Thema zweite Gesamtschule wird die Eltern und die Politik noch länger beschäftigen.

Elternbefragung bleibt ohne eindeutiges Ergebnis
Foto: Ulrich Bangert

Velbert. Bevor gestern Abend der Schulausschuss über die Ergebnisse der Elternbefragung zu der schulischen Entwicklung in Velbert diskutierte, zogen Bürgermeister Dirk Lukrafka und Schuldezernent Gerno Böll auf einer Pressekonferenz ihr Fazit: Es gibt kein eindeutiges Ergebnis für eine zweite Gesamtschule. „Es sollte grundsätzlich die Einstellung der Eltern zu der Wahl der weiterführenden Schule ermittelt werden, diese Umfrage genügt nicht den förmlichen Anforderungen“, sagte Böll. „Es müssten mehr als 100 Ablehnungen von Velberter Kinder in den vergangenen Jahren nachgewiesen werden, es waren aber im Schnitt nur 80.“ Befragt wurden alle Eltern von Velberter Grundschülern der zweiten und dritten Klassen, 1005 Fragebögen wurde ausgewertet, ein Rücklauf von fast 70 Prozent. Wenn es allein nach den Wünschen der Eltern geht,würden 31,5 Prozent von ihnen die Gesamtschule wählen. Eine deutliche Mehrheit (73,1 Prozent) gab an, über das Angebot einer weiteren Schule für das eigene Kind nachdenken zu wollen.

Elternbefragung bleibt ohne eindeutiges Ergebnis
Foto: Bahrmann

Böll verwies darauf, dass Biregio die Befragung durchgeführt hatte, bevor im Land ein Politikwechsel stattfand, der nun das Abitur nach neun Jahren bevorzugt. „Da nun die Landesregierung in Richtung G 9 geht, wissen wir nicht, wie sich die Gymnasien in Velbert entscheiden. Jetzt müssen wir da Ruhe reinbringen“, so Lukrafka. „Wenn sich die Gymnasien aufgestellt haben, schauen wir, was wir verändern müssen“, so der Bürgermeister, der im Übrigen die Befragung wegen ihrer Ergebnisse für richtig und wichtig hält. „Das ist keine Entscheidung gegen die Gesamtschule“, hob er hervor. „Wenn wir jetzt einen Beschluss zu einer zweiten Gesamtschule fassen würden und es kämen nicht genug Anmeldungen zusammen, würde das passieren, was mit der Sekundarschule war: Sie würde nicht an den Starr gehen“, spekuliert Böll. Für die Hardenbergschule bedeutet das, dass sie weiterhin nicht genutzt wird.

Nach dem Zukunftsthema Schule nahm der Bürgermeister zu einem weiteren Thema Stellung, das die Entwicklung der Stadt in den nächsten Jahren fördern wird: Südlich der Langenberger Straße, wo sich ungefähr zwischen der Bleibergstraße und dem Stüppershof Felder befinden, soll ein neues, 27 Hektar großes Gewerbegebiet entstehen. „Im Juni konnten wir die letzten fehlenden 18 Hektar erwerben“, verkündete Wirtschaftsförderer Wilfried Löbbert. Der Zuschnitt des Plangebietes ist bereits im aktuellen Regionalplan enthalten. „In rund vier Jahren sollen ersten Teilflächen an den Markt gehen. Zu dem Zeitpunkt wird auch die A 44 Richtung Düsseldorf fertig sein, damit ist der dortige Flughafen in 15 Minuten erreichbar.“ Nach den Sommerferien wird bei der Stadt mit der Aufstellung des Plans begonnen.

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