Eine Ausstellung führt durch 200 Jahre

Zum Geburtstag des Kreises Mettmann tourt eine Wanderausstellung durch die angehörigen Städte. Sie bringt den Besuchern die Geschichte ihrer Heimatregion näher.

Wülfrath. Im Jahr 2016 kann der Kreis Mettmann auf eine 200-jährige Geschichte zurückblicken. Anlässlich dieses Jubiläums hat Kreisarchivar Joachim Schulz-Hönerlage eine Wanderausstellung zusammengestellt, die historische Ereignisse aus diesen 200 Jahren in den Blick nimmt sowie gleichzeitig das heutige Bild des Kreises als neanderland und als moderner Dienstleister vermittelt. Die 23 Informationstafeln, aufbereitet mit historischen Karten und anschaulichem Bildmaterial, touren jetzt durch alle kreisangehörigen Städte.

Am Samstag — nach einer Gedenkminute für die Opfer von München — wurde die Ausstellung nun in der Filialdirektion Wülfrath der Kreissparkasse Düsseldorf (Goethestraße 22) gezeigt. Sie wird dort bis zum 4. August zu sehen sein. Parallel zum Ausstellungsstart hat der Kreis am Samstagvormittag mit einem Infostand auf dem Wochenmarkt (Am Diek) das Neanderland mit all seinen touristischen Vorzügen präsentieren. Dazu zählt der Neanderland Steig, auf dem man auf 17 Etappen das komplette neanderland umrunden kann, aber auch eine Vielzahl weiterer Angebote für sportlich aktive, kulturell interessierte oder naturverbundene Tages- und Wochenendausflügler. Am Infostand war auch das Poster erhältlich, das der Düsseldorfer Illustrator Jacques Tilly anlässlich des Kreisjubiläums gezeichnet hat. Das großformatige „Wimmelbild“ zeigt alle zehn Städte des Kreises mit ihren Wahrzeichen und Besonderheiten und hat schon Hunderte begeisterte Abnehmer gefunden.

Ein Blick in die Geschichte des Kreises: Die Stadt Düsseldorf wurde bis 1872 Teil des Kreises Düsseldorf, der Kreis Mettmann wurde bis 1861 mit dem Kreis Elberfeld vereinigt. Im rheinisch-westfälischen Industriegebiet wurde 1929/1930 wegen des zunehmenden Industrialisierungsprozesses eine erstmals auf modernen raumplanerischen Vorstellungen basierende kommunale Neugliederung durchgeführt.

Diese betraf in erheblichem Maß auch das Gebiet des heutigen Kreises Mettmann: Aus der kommunalen Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes ging der Landkreis Düsseldorf-Mettmann hervor, der aus den Landkreisen Düsseldorf, Mettmann und Essen-Kettwig gebildet wird.

1969 wurde der Landkreis Düsseldorf-Mettmann in Kreis Düsseldorf-Mettmann umbenannt. Er bestand zu dieser Zeit aus elf Städten und den Ämtern Gruiten, Angerland und Hubbelrath.

Mit dem 1975 in Kraft getretenen Düsseldorf-Gesetz verlor die Stadt Monheim ihre Selbstständigkeit und wurde nach Düsseldorf eingemeindet. Dagegen klagte die Stadt erfolgreich vor dem nordrhein-westfälischen Verfassungsgerichtshof in Münster und wurde schließlich zum 1.7.1976 eine wieder selbstständige und gleichzeitig zum Kreis Mettmann gehörende Stadt. Rund zehn Jahre (1966 bis 1976) dauerte der kommunale Neugliederungsprozess in Nordrhein-Westfalen, ehe die Gesetzgebungsverfahren zum 1. Juli 1976 endgültig abgeschlossen werden konnten. Aus dem Kreis Düsseldorf-Mettmann wurde der neue Kreis Mettmann: Das Gebiet wurde um Langenfeld und Monheim erweitert. Gleichzeitig verlor der Kreis die Gemeinden Kettwig, Angermund, Schöller und Hubbelrath sowie den Erkrather Ortsteil Unterbach und den Nevigeser Ortsteil Dönberg.

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