Ehemalige schwelgen in Erinnerungen

Das wollten sich viele frühere Pennäler nicht entgehen lassen: Am Samstag nahmen sie Abschied von der Theodor-Heuss-Realschule.

Ehemalige schwelgen in Erinnerungen
Foto: Achim Blazy

Wülfrath. „Wir wollen den Abschied feiern. Ehemalige, Schüler, Lehrer und Eltern sollen sich wiedersehen und sich gemeinsam an ihre Erlebnisse erinnern“, sagte Schulleiter Frieder Winterberg am „Abend der offenen Tür“, mit dem sich die Realschule nach 163 Jahren offiziell verabschiedete. Sein Plan ging auf: Bei schönstem Wetter hielten sich mehrere hundert Gäste auf dem Sportplatz hinter dem Schulgebäude auf, feierten und unterhielten sich. Die Bands „Coda Control“ und eine Ehemaligen-Band, die Musiklehrer Detlef Hömberg ins Leben gerufen hat, sorgten dabei für beste musikalische Unterhaltung.

„Ich habe Kontakt mit ehemaligen Band-Mitgliedern aufgenommen und alle sind zu den Proben gekommen, auch von weiter her“, freute sich Hömberg, der selbst wegen einer Fußverletzung nur im Sitzen spielen konnte. Die technische Panne, durch die sich auch die Begrüßung von Schulleiter Winterberg etwas undeutlich anhörte, tat der tollen Stimmung keinen Abbruch. Im Schulgebäude selbst konnten sich die Besucher alte Fotos und Filme angucken. „Bei Herrn Winterberg hatte ich Sport, er konnte uns immer gut motivieren“, erinnerte sich Martina Mix-Jakobs, die 1988 ihren Realschulabschluss gemacht hat. Leider habe sie den Kontakt zu den ehemaligen Klassenkameraden verloren und freue sich umso mehr, jetzt einige wiederzutreffen.

„Zu meiner Zeit war Herr Winterberg Referendar und hat uns alle zu sich nach Hause zum Bratapfel-Essen eingeladen“, erzählte Carmen Knoop von einem besonderen Erlebnis während ihrer Schulzeit. „Die Realschule ist schon ein Stück Geschichte. Schade, dass sie schließt“, waren sich die ehemaligen Realschüler Anke und Stephan Laustroer einig. Nicht zuletzt wegen des bilingualen Zweiges habe sie über die Stadtgrenzen hinaus einen guten Ruf gehabt.

Nicole Mumm erinnerte sich an ihre Zeiten als Schulsanitäterin, eine Gruppe, die einst von Lehrerin Marlies Buchner gegründet wurde. Im Alter von mittlerweile 80 Jahren freute die sich über das gelungene Fest: „Wir hatten sehr schöne Zeiten hier. Auch die Skifahrten für Schüler, die ich mit ins Leben gerufen habe, waren etwas Besonderes“, erzählte die ehemalige Sport- und Hauswirtschaftslehrerin. „Es war eine tolle Schule“, sagte auch Gerd Heidelbach, der seit sieben Jahren pensioniert ist. Schulleiter Winterberg sei ein Kämpfer und immer fair gewesen. Er selbst sei überzeugter Realschullehrer. „Aber man muss sich den Gegebenheiten der Zeit anpassen.“

Genauso sah es auch Frieder Winterberg. Bei zurückgehenden Schülerzahlen habe es vor Jahren keine Zukunft für die Realschule gegeben. Er freue sich, dass das „Mitwachsen“ der Sekundarschule, die nun an der Bergstraße weitergeführt wird, so reibungslos funktioniert habe und stellte fest: „Die Kollegen haben teilweise in beiden Systemen unterrichtet.“

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