Die VHS behält Senioren im Blick

Neben zahlreichen Angeboten für ältere Bürger stehen im kommenden Herbst aber auch weiterhin Flüchtlinge im Fokus.

Die VHS behält Senioren im Blick
Foto: dpa/Vennenbernd

Velbert. Als eine „olympische Meisterleistung, die eine Goldmedaille verdient“, lobt Klaus Schmidt das neue Programm der Volkshochschule (VHS) Velbert/Heiligenhaus. Nun hofft der Vorsitzende der VHS-Zweckverbandsversammlung, dem politischen Gremium aus den beiden benachbarten Trägerstädten, dass die Bevölkerung zahlreich in die Kurse kommt. Das dürfte der Fall sein, denn die Volkshochschule hat sich auf die sich verändernden Rahmenbedingungen eingestellt. „Wenn die VHS zukunftssicher sein soll, müssen wir die Bedürfnisse analysieren und in vernetzten Strukturen unterwegs sein“, hat VHS-Direktor Rüdiger Henseling erkannt. Um Qualität und Service zu garantieren, hat sich die Volkshochschule zertifizieren lassen. „Die VHS Velbert/Heilgenhaus ist anderen meilenweit voraus“, hat mir der Zertifizierer versichert.“

Die VHS behält Senioren im Blick
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Damit die Handlungsanforderungen immer präsent sind, haben alle Mitarbeiter ein entsprechendes Handbuch erhalten. Um besser zu werden, wurden und werden die Kunden befragt, auch eine neue Telefonanlage trägt zur Qualitätssteigerung bei: „Es besteht eine Rückrufpflicht für alle Mitarbeiter. Die massiven Veränderungen haben uns sehr geholfen, dass wir das Thema Flüchtlinge in den Griff gekriegt haben. Wir helfen in dieser Sache gerade anderen Volkshochschulen.“ Mit der Ausbildung von Integrationshelfern hat die VHS Velbert/Heiligenhaus in Deutschland und sogar im Ausland für Aufsehen gesorgt. „Wir haben uns engagiert, Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren, viele Ideen finden sich in Projekten der Arbeitsagenturen wieder“, sagt Henseling. „Dann haben wir uns gefragt, welche Zielgruppe der Flüchtlinge auf der Strecke bleibt und haben die ganzen kleinen Kinder und deren Mütter entdeckt. Schon die Zweijährigen sollen die deutsche Sprache und unsere Kulturtechniken erlernen, wobei die Mütter erfahren, warum es bei uns Jugendämter und regelmäßige Untersuchungen für Kinder gibt.“

Bei allen Anforderungen, die durch die Flüchtlingskrise entstanden sind, hat die Bildungseinrichtung die Trends durch den demografischen Wandel der Gesellschaft im Blick, etwa die Bedürfnisse der immer älteren Menschen. „Wir haben eine Fahrschule gewinnen können, die über sicheres Autofahren im Alter informiert.“ Ebenso gibt es Angebote zum Umgang mit Demenz, am Konzept der Seniorenmesse im Herbst wirkte eine Professorin für Pflegewissenschaft mit. „Ausgesprochen positiv wurde die Gesundheitsbildung aufgenommen, die wir für die hauptamtliche Feuerwehr in Velbert anbieten“, freut sich Henseling und war überrascht, dass der Verein Schlüsselregion auf ihn zu kam, der so etwas Ähnliches für viele Firmen in Velbert und Heiligenhaus haben möchte.

Henseling stellt klar, dass die Volkshochschule nicht in Konkurrenz zu den Sportvereinen tritt: „Wir möchten die Menschen zu einem anderen Gesundheitsdenken hinführen und sie dazu motivieren, doch mal in einen Verein zu gehen, wenn der Kurs zu Ende ist.“ Die Veränderungen haben aus der Volkshochschule als städtischen Zuschussbetrieb ein „hoch effizienten Betrieb“ werden lassen, stellt Michael Beck fest, der nicht nur Vorsteher des Zweckverbandes ist, sondern hauptsächlich oberster Kassenwart der Stadt Heiligenhaus. „Die Volkshochschule zaubert ein Lächeln auf die Lippen der Kämmerer.“

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