Die Sanierung einer gigantischen Linde am Reiger Weg

Die Krone des Baumes misst 22 Meter im Durchmesser. Nun muss das Naturdenkmal saniert werden.

Die Sanierung einer gigantischen Linde am Reiger Weg
Foto: Simone Bahrmann

Neviges. Es ist ein gewaltiger Baum: Die alte Sommerlinde (Tilia platyphyllos) im Waldgebiet am Reiger Weg ist mit ihren drei Stämmen, einem Stammdurchmesser von 1,20 Metern und einem Kronendurchmesser von etwa 22 Metern eine Seltenheit. Daher wird sie — neben einer Eibe in Langenhorst — im Landschaftsplan als Naturdenkmal geführt. Nun bedarf der Baumriese allerdings einer Sanierung, wie TBV-Vorstand Ralph Güther jetzt im Verwaltungsrat der Technischen Betriebe erläuterte.

Bisher wurde das Naturdenkmal durch die Untere Landschaftsbehörde des Kreises gepflegt und saniert. Mit einer Gesetzesänderung wurden diese Pflichten nun dem Eigentümer, in diesem Fall den TBV, übertragen.

Bereits vor 15 Jahren hatte der Kreis aus Gründen der Verkehrssicherheit die weit ausladende Krone mit einem Entlastungsschnitt eingekürzt und ein sogenanntes Schlaufensicherungssystem als dynamische Bruchsicherung eingebaut.

„Kronensicherungen sind ein vorbeugendes Hilfsmittel zur Vermeidung von Schäden durch bruchgefährdete Baumteile. Sie müssen mindestens acht Jahre funktionsfähig sein“, erläuterte Oberforstrat Peter Tunecke.

Baumentwicklung, Materialzustand, Seilstraffung und Einschnürungen sowie fehlende Zuwachsreserven des vorhandenen Systems machen jetzt eine Erneuerung zwingend erforderlich: „Die Seile sind aus Kunststoff und haben eine geringfügige Dehnbarkeit, die mit zunehmendem Baumwachstum an Grenzen stößt.“

Außerdem müssten Vorschädigungen im Kronen- und Stammbereich saniert, gesichert beziehungsweise eingekürzt werden. Des weiteren habe Pfingststurm „Ela“ zahlreiche aus- und angebrochene Kronenteile hinterlassen, die entfernt werden müssen.

Ein Baumgutachter hat mittlerweile die Linde kontrolliert: „Wir warten jetzt auf den Bericht“, so Tunecke. Der Experte werde das Maß von Kroneneinkürzung beziehungsweise Baumsanierung sowie die Art und Weise der Kronensicherung festlegen. Die Untere Landschaftsbehörde sei dabei weiterhin mit im Boot. Die Umsetzung der Verkehrssicherungsmaßnahmen werde kurzfristig als Fremdvergabe erfolgen: „Der Baum ist bedingt durch seine Lage nicht anfahrbar, deshalb ist für die Arbeiten eine spezielle Seilklettertechnik erforderlich.“ Zu den Kosten wollte Tunecke sich noch nicht äußern.

“Die Sommerlinde ist am Donnerstag Thema im Bezirksausschuss, der ab 17 Uhr in der Feuerwache, Siebeneickerstraße 19, tagt.

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