Die CDU möchte den Aufschwung nutzen

Der Stadtverband wählt seinen Vorstand, versucht, neue Mitglieder zu gewinnen, und blickt schon auf den Bundestagswahlkampf.

Velbert/Neviges. Die Vorstandswahlen standen im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbandes im Parkhotel Velbert. Bundestagsabgeordneter Peter Beyer und der neu gewählte Landtagsabgeordnete, Martin Sträßer, waren mit von der Partie. Vor allem Martin Sträßer wurde mit entsprechendem Jubel empfangen. Es wurde aber schnell deutlich, dass nach der Landtagswahl vor der Bundestagswahl ist. Gut 100 Tage vor dem nächsten Urnengang wurden die CDU-Mitglieder auch auf den kommenden Wahlkampf eingestimmt.

Bei den Vorstandswahlen blieb der CDU-Stadtverbands-Vorsitzende, René Hofmann, außen vor. Er ist vor zehn Monaten für Marc Ratajczak in das Amt des Vorsitzenden nachgerückt. Marc Ratajczak war damals aus beruflichen Gründen zurückgetreten. Bei der Wahl der beiden stellvertretenden Vorsitzenden setzte sich Tobias Horn mit 39 Stimmen der insgesamt 50 Stimmberechtigten durch. Knapp wurde es zwischen Amtsinhaberin Melanie Dabrock-Kalb und dem 26 Jahre alten Polizeibeamten Maikel Weißgerber aus Neviges. Am Ende wurde Melanie Dabrock-Kalb mit 23 Stimmen gewählt, der Nevigeser bekam 21. Geschäftsführerin Ulrike Müller wurde ohne Gegenkandidaten einstimmig in ihrem Amt bestätigt.

Für den 1. Schatzmeister, Siegfried Wieseke, war es nach 22 Jahren der letzte Rechenschaftsbericht. Die Kasse stimmte, „wir haben keine Schulden“, berichtete Siegfried Wieseke, der in seiner Amtszeit „schon zehn Vorsitzende ertragen musste“, wie das CDU-Urgestein mit einem Schmunzeln sagte. Er wird dem neu gewählten 1. Schatzmeister, Nico Schmidt, mit seiner Erfahrung zur Seite stehen, versicherte Siegfried Wieseke. Er ließ sich zum 2. Schatzmeister wählen.

René Hofmann, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Velbert

René Hofmann berichtete von den ersten zehn Monaten seiner Amtszeit. Demnach arbeiten die Christdemokraten unter anderem daran, sich stärker in den sozialen Netzwerken zu bewegen. Es wurde auch ein Newsletter eingeführt, der einmal pro Quartal erscheint und laut René Hofmann mittlerweile von 193 CDU-Mitgliedern genutzt wird. Zu den Aktivitäten zählt zudem die alle sechs Wochen stattfindende Bürgersprechstunde, an der in der Vergangenheit auch schon Bürgermeister Dirk Lukrafka und Martin Sträßer teilgenommen hatten. René Hofmann hat auch für ein Novum gesorgt. Er führte einen öffentlichen Terminkalender ein, in dem sich interessierte Bürger oder auch CDU-Mitglieder eintragen können, wenn sie etwas persönlich besprechen möchten. „Das wird dann bestätigt und findet statt“, versprach der Vorsitzende.

Dass allerdings nicht alles beim CDU-Stadtverband rosig ist, zeigt die Entwicklung der Mitgliederzahlen. Von 2015 auf 2016 hat es einen herben Rückgang von 422 auf 349 gegeben, wie René Hofmann berichtete. Aktuell sind es 377 Mitglieder. Die Christdemokraten hoffen nun auf eine positive Wirkung der gewonnenen Landtagswahl — und haben schon feste Vorstellungen, wen sie gerne hätten: „Wir brauchen neue Mitglieder, vor allem in der Altersgruppe zwischen 30 und 50 Jahre“, sagte René Hofmann.

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