Der Zeittunnel ist auf der Zielgeraden

Der Wiedereröffnung am 10. Juni steht nichts mehr im Wege. Der Tag wird mit einem großen Rahmenprogramm gefeiert.

Wülfrath. Ein kleiner Bereich des Zeittunnels lässt erahnen, wie die Ausstellung bei ihrer Eröffnung am Sonntag, 10. Juni, um 11 Uhr aussehen wird. Das Zeitalter des Jura ist bereits mit Leben gefüllt. Gestern stellte Tunnel-Chefin Andrea Gellert im Beisein von Bürgermeisterin Claudia Panke und Landrat Thomas Hendele sowie vielen weiteren Mitstreitern den Stand der Dinge vor. Die Arbeiten im Tunnel sind demnach auf der Zielgeraden.

Der Zeittunnel ist auf der Zielgeraden
Foto: Andreas Reiter

„Wir freuen uns, die modernisierte und erweiterte Ausstellung den Besuchern präsentieren zu können“, sagte Bürgermeisterin Claudia Panke. Für sie ist die virtuelle Fahrt durch einen Steinbruch mit allen Stationen ein Highlight der Ausstellung. „Man kann alles multimedial erleben“, so Claudia Panke weiter.

Thomas Hendele, Landrat

Paul Schipper, Vorsitzender der Geschäftsführung von Lhoist Germany, hob hervor, dass die Ausstellung die Entwicklung der Stadt und des Unternehmens darstelle. „Die Besucher erfahren ein Erlebnis“, versprach Paul Schipper. Dabei gehe es um wesentlich mehr als zu erfahren, dass statistisch jeder Mensch in Deutschland 80 Kilogramm Kalk auf verschiedenste Weisen verbraucht oder am Verbrauch beteiligt ist. Das Spektrum umfasst die Verwendung von Kalk bei Zahnpasta bis hin zu Abwasseraufbereitung. Besonders positiv hält Paul Schipper, dass auch Auszubildende von Lhoist an dem Projekt beteiligt sind. „Junge Menschen haben einen anderen Blick auf die Dinge, das kann den jungen Besuchern zugutekommen“, ergänzte Claudia Panke.

Landrat Thomas Hendele sieht den Zeittunnel im Gesamtzusammenhang: „Wenn wir die Neanderland-Touristik entwickeln möchten, gehört der Zeittunnel dazu.“ Die Grundsatzentscheidung des Kreistages war ein klares Ja. Thomas Hendele sprach von einem „enormen Mehrwert für die Bürger“ und verwies auf gegenseitige Vorteile. So sei zum Beispiel ein Besucher des Neanderthal Museums, das die Geschichte des Menschen darstellt, sicher auch an der Erdgeschichte interessiert und umgekehrt. Er regte an, solche Angebote gegenseitig zu bewerben.

Und er hob auch die Verdienste des Kreises hervor: „Der Kreis Mettmann hat die Stadt Wülfrath in ihrem Bemühen um den Erhalt des Zeittunnels auf jede erdenkliche Weise unterstützt — konzeptionell durch aktive Mitarbeit im Wülfrather Arbeitskreis zur Zukunft des Zeittunnels, ideell bei der Suche nach Fördermittelgebern und Unterstützung des Antrages beim LVR und nicht zuletzt finanziell mit Zuschüssen von 120 000 Euro für die Neugestaltung der Dauerausstellung. Weitere 60 000 Euro sollen noch in diesem Jahr für die Gestaltung des Außengeländes hinzukommen. Ich denke, damit haben die Kreisverwaltung und insbesondere der Kreistag, der die Mittel bereitgestellt hat, deutlich gezeigt, welch hohen Stellenwert sie dem Zeittunnel im Kultur- und Freizeitangebot des Neanderlandes beimessen“, so Thomas Hendele.

Werben wollte auch Ulrich Becker, Vorsitzender des Zeittunnel-Fördervereins, und zwar um neue Mitglieder. Aktuell gibt es knapp 50 Mitglieder, das dürfen ruhig noch mehr werden. Nicht zuletzt, um mehr Mittel für die Unterstützung der Ausstellung zu bekommen. Jeder sei willkommen. Für die aktuelle Ausstellung habe der Förderverein 13 000 Euro aufgebracht.

Bei der gestrigen Pressekonferenz wurde auch noch einmal die Geschichte des 2003 eröffneten Zeittunnels beleuchtet. Seitdem waren rund 183 000 Personen in der Ausstellung, bei Veranstaltungen, Exkursionen und Führungen. Im 160 Meter langen Tunnel erlebten die Besucher 400 Millionen Jahre Erdgeschichte. Die notwendige Erneuerung habe die Stadt zum Anlass genommen, auch die Ausstellung zu modernisieren und zu erweitern. Filme, verschiedene digitale Mitmachstationen, Grafiken, spannende Texte und Modelle ergänzen nunmehr die erdgeschichtliche Ausstellung. So schwebt zum Beispiel über dem Erdzeitalter Karbon die Silhouette einer Riesenlibelle. Ein Film zeigt die Animation des Tieres. Im Tertiär erfahren Besucher alles über die urtümlichen Säugetiere und können mit Hilfe eines Monitors ihr Wissen testen.

Ganz neu ist die Erweiterung zur Geschichte des Kalksteinabbaus in der Region am Beginn und am Ende des Tunnels. Denn die Entwicklung der Stadt Wülfrath und der Umgebung ist eng mit der industriellen Entwicklung des Kalksteinabbaus verbunden. In verschiedenen Szenarien wird dargestellt, wo Kalk tagtäglich den Menschen begegnet.

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