Dependance: Politik stimmt gegen Hardenbergschule

Der Rat entschied sich einstimmig für das Gebäude an der Lindenstraße als neuen Teilstandort.

Dependance: Politik stimmt gegen Hardenbergschule
Foto: Simone Bahrmann

Velbert. Die Hardenbergschule wird nun doch nicht zur Dependance der Martin-Luther-King-Schule, sondern ein Schulgebäude an der Lindenstraße in Velbert-Mitte. Im Dezember 2015 hatten die Politiker im Stadtrat beschlossen, in dem Schulgebäude am Waldschlösschen einen Teilstandort der Martin-Luther-King-Schule einzurichten.

Dependance: Politik stimmt gegen Hardenbergschule
Foto: simba

Die Entscheidung wurde unter der Voraussetzung getroffen, dass nach endgültiger Auflösung der Hauptschule Hardenberg zum 31. Juli 2016 die verbleibenden Schüler der Jahrgänge acht bis zehn wegen fehlender Raumkapazitäten nicht in der Martin-Luther-King-Schule an der Grünstraße 35 in Velbert-Mitte unterrichtet werden können. Die Bezirksregierung Düsseldorf gab der Entscheidung ihren Segen. Durch Umnutzung der vorhandenen Räume an der Grünstraße brauchte die Dependance in Neviges nicht in Anspruch genommen werden.

Doch statt des zunächst angenommenen Rückgangs muss die einzige Velberter Hauptschule mit einer steigenden Schülerzahl rechnen. Gymnasien und Realschule kündigten eine größere Zahl an Schulformwechslern an. Jetzt muss schnell eine Zweigstelle her, die aus schulorganisatorischer Sicht die Jahrgänge sieben und acht beherbergen soll. „Dabei handelt es sich nicht um Schüler der ehemaligen Hardenbergschule“, betont die Verwaltung. Mehr als 80 Prozent der betroffenen Schüler wohnen in Velbert-Mitte.

Um nach Neviges zu kommen, wären sie auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. „Aufgrund der relativ großen Entfernung der Standorte müssten im Gebäude Hardenbergschule alle Fachräume wieder in Betrieb genommen werden“, gibt die Verwaltung zu bedenken. Das Gebäude Lindenstraße 3 liegt nur etwas mehr einen Kilometer vom Standort der Martin-Luther-King-Schule entfernt — gute 15 Gehminuten. Durch die Nähe zum Hauptstandort können die dortigen Fachräume genutzt werden.

Weitere positive Nebeneffekte: Der Kontakt zwischen den Schülern beider Standorte wird gestärkt, die Fahrzeiten der Lehrer zwischen den beiden Standorten sind kürzer. Der Rat war von den Argumenten so überzeugt, dass der Vorlage ohne Aussprache einstimmig zugestimmt wurde.

Zuvor wurde im Rahmen der Vorstellung des Flüchtlingskonzeptes geklärt, dass das Schulgebäude Lindenstraße ohne Weiteres wieder zum Unterricht zur Verfügung steht, nachdem dort zuvor Asylbewerber untergebracht wurden. „Wir haben beim Umbau zum Asylheim darauf geachtet, dass die Klassenräume erhalten bleiben. Der Küchenbereich, der neu eingerichtet wurde, kann nun als Mensa genutzt werden“, erläuterte Andreas Sauerwein, der den Immobilienservice der Stadt Velbert leitet.

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