Christuskirche: Turmfalkenpaar zieht fünf Jungvögel groß

Fünf Jungvögel zieht das Turmfalkenpaar im Nistkasten im Turm der Christuskirche groß. Sie sind flügge und werden Velbert bald verlassen.

Velbert. Noch werden sie von den Eltern betreut und angelernt, doch Anfang August dürften sie ihre Komfort-Unterkunft im Kirchturm verlassen und sich eigene Reviere suchen: Fünf bereits flügge gewordene junge Turmfalken sind zurzeit im Umfeld der Christuskirche zusammen mit den Altvögeln unterwegs, die ihnen jetzt beibringen, sich selbst Mäuse, Insekten und auch andere Kleinvögel als Nahrung zu schlagen. Im dritten Jahr in Folge hat es damit in Velbert gesunden Falken-Nachwuchs gegeben.

Am 8. Mai hatte Peter Böhme vom Naturschutzbund (Nabu) sechs Eier im Nistkasten vorgefunden, den er 2010 mit Frank Todt angebracht hatte. Und nachdem im vergangenen Jahr bei einer späten Kontrolle schon vier „halbstarke“ Jungvögel aus dem Kasten geflüchtet waren, kraxelte Böhme diesmal insgesamt viermal die 95 Eisenstufen der Wendeltreppe empor, um einen vorsichtigen Blick in den Kasten zu werfen.

Vor gut vier Wochen war es dann soweit: „Fünf etwa eine Woche alte Küken schrien mich an und meinten wohl ,Hier kommt die Maus’“, berichtet Peter Böhme.

Erstmals sind die kleinen Velberter Falken diesmal auch beringt worden. Am 19. Juni öffneten Frank Todt und Reinhard Vohwinkel noch einmal den Kasten, um die Nestlinge mit einem „Helgoland-Ring“ zu versehen.

Der Tönisheider Ornithologe Vohwinkel ist seit vielen Jahren ehrenamtlicher Mitarbeiter des Instituts für Vogelforschung, Vogelwarte Helgoland, und beringt in dessen Auftrag Vögel im In- und Ausland. Jeder Ring trägt eine individuelle Nummer, die Vohwinkel selbst speichert und an das Institut auf Helgoland weitergibt. Dieses vernetzt seine Daten zudem mit der Euring-Zentrale in den Niederlanden.

Wird ein Vogel irgendwo gefangen oder auch verletzt oder tot aufgefunden, kann anhand der Daten nachvollzogen werden, woher er stammt. Die Turmfalken beispielsweise können beträchtliche Distanzen zurücklegen. „Ich habe schon mal einen gefangen, der in Finnland beringt worden ist“, sagt Vohwinkel.

Nur solange die Tiere noch nicht flügge sind, können sie beringt werden — sonst würden sie aus dem Nest flüchten. „Da gibt es nur ein enges Zeitfenster“, sagt Vohwinkel. Ob es sich beim Velberter Nachwuchs um Männchen oder Weibchen handelt, kann er nicht sagen. „Das ist erst bei erwachsenen Vögeln festzustellen.“

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