Chöre sorgen sich um Theatersaal

Für viele Vereine ist das Bürgerhaus Langenberg keine gute Alternative. Mit einer Resolution wollen sie die Kultur im Forum halten.

Chöre sorgen sich um Theatersaal
Foto: Ulrich Bangert

Velbert. Kulturelle Heimat. Das war das Forum Niederberg für den Velberter Männerchor 1863. Im ausgebuchten Theatersaal gaben die Sänger vor zwei Jahren ihr letztes großes Konzert im Forum. Danach machten Brandschutzmängel Abende dieser Art unmöglich. „Das Bürgerhaus Langenberg ist für uns keine Alternative“, sagt der erste Vorsitzende Reinhard Schulz. Er ist mit dieser Sichtweise nicht alleine. Elf Chöre, Orchester und Vereine haben jetzt als Arbeitskreis eine Resolution für den Erhalt des Theatersaals unterzeichnet, weil sie mit dem neuen Veranstaltungshaus in Langenberg nicht zufrieden sind.

Es gebe eine grundsätzliche Fehleinschätzung der technischen Möglichkeiten der beiden Häuser, heißt es in der Resolution. Im großen Saal des Bürgerhauses gebe es keinen Schnürboden oberhalb der Bühnendecke für wechselnde Bühnenbilder, keine Nebenbühnen für das Bereithalten von Requisiten und keine Hinterbühne. „Theateraufführungen sind deshalb im Bürgerhaus nur in sehr eingeschränktem Rahmen möglich“, heißt es in dem Schreiben.

„Wir haben mit dem Bürgerhaus auch riesige Probleme“, sagt Nina Endres von der Ballettschule Endres-Mester. Sie bemängelt fehlende Künstlergarderoben, Umkleide- und Aufenthaltsmöglichkeiten auf Bühnenebene, so dass nur ein „Light“-Auftritt möglich sein wird. „Wir treten zwar im Bürgerhaus auf, aber wir müssen einige Kinder zu Hause lassen und können auch kein Märchen aufführen“, so Endres.

Der Männerchor meidet das Bürgerhaus komplett. „Das können wir unseren Gästen nicht zumuten“, sagt Vorsitzender Schulz mit Blick auf die Parkplatzsituation und den „beschwerlichen“ Anstieg zum Bürgerhaus. Andere Veranstaltungen scheitern im Bürgerhaus, weil die Kapazität von 500 Plätzen nicht ausreicht. So bleibt in diesem Jahr etwa das Neujahrskonzert der Sparkasse HRV aus. Im Saal des Forums hatten 700 Besucher Platz.

Wegen all dieser Aspekte fordert der Arbeitskreis, der sich Mitte 2016 gebildet hat, dass der Theatersaal im Forum Niederberg bei der Neukonzeption des Gebäudes auf jeden Fall erhalten bleibt. Auch Altbürgermeister Heinz Schemken hat sich der Gruppe angeschlossen und stellt mit Blick auf den Großumbau der Innenstadt fest: „Nur mit Verkaufsflächen kann man keine Stadt machen. Bildung und Kultur müssen eine wesentliche Rolle spielen.“

Bislang spricht offiziell nichts dagegen, dass die Forderung der Vereine Gehör finden wird. Derzeit sammelt die Stadt unter dem Titel „Bürgerforum Niederberg“ ergebnisoffen Ideen und Wünsche für die zukünftige Nutzung des Forums. Am kommenden Montag, 9. Januar, sind die Bürger zu einer Auftaktveranstaltung ins Forum eingeladen. Um 18 Uhr werden im großen Saal erste Ergebnisse der Bürgerbeteiligung vorgestellt.

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