Blues mit Feuer und Leidenschaft

Miss Spiri & The Cottage Club spielten in der Kathedrale im Schlupkothen.

Blues mit Feuer und Leidenschaft
Foto: Janicki

Wülfrath. Wie könnte man Miss Spiri besser gerecht werden, als schlichtweg folgenden, fast anmaßenden Vergleich zu wagen: Diese temperamentvolle, feurig-füllige Sängerin mit sizilianischen Wurzeln erinnert ganz arg an die Queen of Soul, Aretha Franklin.

Miss Spiri, mit bürgerlichem Namen Claudia Spiridigliozzi und im bürgerlichem Leben Lehrerin für Französisch und Englisch, hat den Groove, den Soul, den Jazz, den Swing im Blut. Sie singt und spielt mit der Stimme, sie trotzt, lacht, kreischt, verdreht die Augen, flirtet, sprüht vor Charme, kann Power und ganz leise Töne, schnipst, klatscht und kann sich doch ganz wunderbar zurücknehmen, wenn es die Musik so will.

Denn neben dieser beeindruckenden Frau bestimmen noch drei weitere Menschen das musikalische Geschehen auf der Bühne in der Schlupkothener Kathedrale, Carsten Hölscher, souveräner Kontrabassist, Martin Spoerel am Piano und Ansgar „Oscar“ Niemöller — Sänger, genialer Saxophonist und mindestens ebenso grandioser Musiker an der Blues Harp.

Das große Können dieser vier Künstler und deren offensichtliche Freude an dem was sie tun, reißt das Publikum zwar nicht von den Stühlen, aber die regelmäßigen Instrumentensoli werden mit viel Zwischenbeifall belohnt.

Nein, nicht jedem gefällt, was da auf der Bühne passiert, man muss den Jazz, den Blues und den Soul schon lieben. „Ich habe ganz andere Musik erwartet“, sagt eine Besucherin am Ausgang, „aber ich kann auf jeden Fall sagen, dass die Musiker ihre Instrumente ganz wunderbar beherrschen.“

Vor allem Ansgar „Oscar“ Niemöller ist neben Miss Siri der extrovertierte Musiker, krümmt sich und groovt hin und her beim leidenschaftlichen Saxophonspiel, powert sich aus, sein Gesicht zeigt deutliche Anstrengung. Die beiden anderen, Pianist und Bassist, halten sich, vermutlich ihrem Naturell entsprechend, deutlich mehr zurück, stehen aber in ihrem künstlerischen Können in nichts nach.

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