Bildung: CDU kontra Gesamtschule

Die Union lehnt aktuell die Gründung einer weiteren Gesamtschule ab.

Velbert. „In dieser Situation können wir uns nicht vorstellen, dass wir für die Einrichtung einer weiteren Gesamtschule stimmen“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Manfred Bolz. Zwar liegen die abschließenden Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen noch nicht vor. Die Daten für die Gesamtschule veranlassen die Union aber dazu, schon jetzt klar Stellung zu beziehen.

Vor der Presse legt Bolz die Ausgangslage dar, wie die Bezirksregierung sie der Stadt übermittelt hat: Eine neue Gesamtschule müsse vier Eingangsklassen haben und über eine Sekundarstufe II verfügen. „Maximal 97 Schüler wurden an den Gesamtschulen in Velbert jetzt abgewiesen“, sagt Bolz, „also gut drei Züge“. Seine Interpretation: „Würde man jetzt eine vierzügige Gesamtschule einrichten, ginge das zu Lasten der bestehenden Schulen.“ Stadtverbandsvorsitzender Torsten Cleve: „Wir tragen nicht dazu bei, mit Gewalt funktionierende Schulen zu schwächen.“

In der vergangenen Woche hatte die CDU alle Schulleitungen und Pflegschaften der weiterführenden Schulen zum Gespräch über die Velberter Schulentwicklung geladen. Bolz: „Wie schon im Januar waren alle da.“ Ein Ergebnis dieser Runde: „Die Schulleitungen sprechen sich einstimmig gegen die Errichtung einer weiteren städtischen Gesamtschule aus“, fasst Bolz zusammen. Alle hätten darüber hinaus die Bereitschaft erklärt, an einem Schulentwicklungskonzept mitzuwirken.

Die CDU geht davon aus, dass die Bürgerinitiative für eine zweite städtische Gesamtschule weiter für ihr Ziel arbeiten werde. „Und mal sehen, wie die anderen Parteien SPD, Grüne und Linke mit der Situation umgehen“, erwartet Bolz auch von dieser Seite weiter einen „Pro-Gesamtschul-Kurs“. Der Unionsfraktionschef betont erneut, „dass wir nicht kategorisch gegen eine neue Gesamtschule sind, nur die Vorgaben stimmen nicht“. Könne eine dreizügige Gesamtschule ohne Sekundarstufe II an den Start gehen, „sind wir dabei“.

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sieht Manfred Bolz allerdings gravierende Veränderungen in der Velberter Schullandschaft: „Ich bin mir nicht sicher, dass es auch in zehn Jahren noch drei Gymnasien oder zwei Realschule geben wird.“

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