Besucher bestaunen die Flammen

Auch in diesem Jahr entzündete die Feuerwehr ein großes Osterfeuer. Das traditionsreiche Spektakel lockte rund 2500 Menschen zur Feuerwache.

Besucher bestaunen die Flammen
Foto: Dietrich Janicki

Wülfrath. Dass die Freiwillige Feuerwehr auch in diesem Jahr zum Osterfeuer geladen hatte, scheint sich in Wülfrath wie ein Lauffeuer verbreitet zu haben. Tausenden kamen und feierten bis tief in die Nacht rund um das mittlerweile neunte Osterfeuer. Emilia steht an den Absperrgittern zum Osterfeuer und beobachtet das Eis in ihrer Hand. Eine Art Selbstversuch. „Hm, schmilzt gar nicht viel schneller als sonst“, stellt die Siebenjährige fest, lacht und fängt dann aber doch ganz schnell mit der Zunge das tropfende Schokoladeneis auf.

Es ist ganz schön warm so nah an dem riesigen lodernden Feuer, es knistert, es raucht, es ist ein faszinierendes Schauspiel, Flammen, rote Glut, die Bäume im Hintergrund verschwimmen durch das Hitzeflimmern. „Wir haben hier mit dem Wärmemessgerät eine Temperatur von 691 Grad im äußeren Bereich“, erklärt Tim Kirschner, der für das Feuer an diesem Abend verantwortlich ist, und zeigt auf die Digitalanzeige, „mitten im Holzhaufen wird es bestimmt doppelt so heiß sein.“

Ein Mädchen kommt aufgeregt mit seiner kleinen weinenden Schwester angelaufen, die ein feuchtes Tuch vor ihr rechtes Auge hält. „Sie hat Glut hineinbekommen“, erklärt das Kind, Tim Kirschner ruft direkt einen Sanitäter dazu. Ein kleiner Sehtest — dann ist alles wieder gut, die Kleine kann wieder lachen und hüpft fröhlich davon. „Glut kann nicht sein“, erklärt der Feuerwehrmann, „dazu sind die Besucher alle zu weit weg vom Feuer. Es war vermutlich ein wenig Asche oder Rauch.“

In Trüppchen stehen viele der unzähligen Gäste dicht gedrängt beieinander, manche sind gemeinsam gekommen, haben sich vor Ort verabredet oder treffen spontan jemanden wieder- vielleicht eine alte Flamme, wer weiß. Es wird geredet, gelacht, gegessen, getrunken, die Kinder spielen Ball auf der Wiese seitlich der Feuerwehrwache oder tanzen bereits in den frühen Abendstunden in der leer geräumten Fahrzeughalle zur Musik von DJ Andy Franke. Am Wertemarkenstand reißt Sven Salomon unermüdlich Marken ab, meistens in Zehner-Reihen. Die Schlange vor seinem Tisch wird nicht kürzer. „Es ist Wahnsinn, wie viele Leute wieder her gekommen sind, im vergangenen Jahr waren es mehr als 2500, und das werden wird wohl dieses Jahr auch wieder schaffen“, sagt der stellvertretende Wachleiter.

Was vor zehn Jahren als kleine Osterfeier mit Feuer begann, hat sich zu einem Familienfest entwickelt. „Im ersten Jahr kamen etwa 300 Besucher und jetzt das hier, toll. Wir freuen uns sehr darüber, wünschten uns nur, dass noch mehr Menschen sich intensiver über unsere Arbeit informieren würden.“ Die Nachwuchsförderung wird großgeschrieben.

Feuer und Flamme sind die meisten Besucher vor allem für die saftigen Nackensteaks, die Sascha Boensmann nahezu im Akkord grillt, für die leckeren Brat- und Currywürste, die Pommes. Dazu ein kühles, frisches Pils, nette Gespräche und gute Musik- ein perfekter Abend, der gegen 1 Uhr seinen Ausklang findet.

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