Ausstellung erinnert an Eduard Dollerschell

Das Niederbergische Museum eröffnet am 3. September zum Gedenken eine Dauerausstellung.

Ausstellung erinnert an Eduard Dollerschell
Foto: Simone Bahrmann

Wülfrath. Anlässlich des 70. Todestages des bergischen Malers und Grafikers Eduard Dollerschell wird das Niederbergische Museum an der Bergstraße am 3. September mit einer Dauerausstellung seiner Werke beginnen.

Im Archiv des Museums befindet sich eine umfangreiche Sammlung des 1887 geborenen Künstlers, der in seinen letzten Lebensjahren (1944 bis 1946) sein Atelier in Wülfrath hatte. Willi Münch, der ehemalige Museums-, Kulturamtsleiter und ein Schüler des Künstlers, hatte die Werke von der Witwe Maria Dollerschell in den 1970er Jahren für das Haus überlassen bekommen, wo sie von 1987 bis 1992 im „Dollerschell-Kabinett“ gezeigt wurden. Nun sollen die Arbeiten in lockerer Folge wieder Kunstinteressierten zugänglich gemacht werden.

Eduard Dollerschell erblickte in Elberfeld das Licht der Welt. Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule und ersten lithographischen Werken ermöglichten ihm Förderer ein Studium an der Münchener Kunstakademie. Zu seinen Lehrern zählten unter anderem Franz von Stuck und Hans Pollack. Nach ersten Ausstellung seiner Werke in Wien im Jahre 1910, konnte er ein paar Jahre später seinen langgehegten Wunsch umsetzen und in der Kunstmetropole Paris seine Arbeiten einem größeren Publikum vorstellen. Bekanntheit errang er vor allem mit seinen Aktzeichnungen, von denen der Akt „Junge Pariserin“ besonderes Aufsehen erregte.

In der Folgezeit wurde das künstlerische Schaffen von Eduard Dollerschell durch Krieg und dessen Folgen maßgeblich beeinflusst. Nach dem Einsatz an Ost- und Westfront als Kriegsmaler und der Zerstörung seines Pariser Ateliers, zog es ihn nach Kriegsende wieder zurück in seine Heimat. Schon bald wurde sein Atelier zu einem Zentrum des kulturellen Lebens mit so bekannten Künstlern wie Hans Knappertsbusch, Erich Kleiber oder Ewald Balser.

Die 20er und 30er Jahre waren geprägt durch Aufenthalte in den verschiedensten Regionen Europas — auch wieder für einige Zeit in Paris. Während der nationalsozialistischen Diktatur wurden seine Bilder als „entartete Kunst“ eingestuft und die im Elberfelder Von der Heydt-Museum ausgestellten Werke beschlagnahmt und entfernt. In dem verheerenden Luftangriff im Jahre 1943 wurde auch sein Atelier zerstört. Da er Wülfrath aus vergangenen Besuchen gut kannte, Landschaft und Städtchen inspirierend auf sein künstlerisches Schaffen wirkten, richtete er im Haus Wilhelmstraße 136 sein neues Atelier ein, in dem er bis zu seinem Tode am 3. September 1946 arbeitete.

Der in späteren Jahren eine lange Zeit als verdienstvoller Kustor des Niederbergischen Museums wirkende Willi Münch lernte Eduard Dollerschell kennen und wurde sein Schüler. Freundschaftlich verbunden trug Willi Münch auch dazu bei, dass der Großteil des umfangreichen Werkes dieses vielseitig begabten bergischen Künstlers sich inzwischen im Besitz des Wülfrather Museums befindet.

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