Auf Tönisheide verschläft der Hoppeditz

Der Obernarr ruhte einen kompletten Tag länger als sein jecker Kollege in Velbert.

Auf Tönisheide verschläft der Hoppeditz
Foto: Ulrich Bangert

Velbert/Tönisheide. Der Hoppeditz auf Tönisheide hatte sich genau einen Tag länger Zeit gelassen als sein Kollege in Velbert. Das lag wohl daran, dass die Symbolfigur des Frohsinns schon lange nicht mehr vor Ort geweckt wurde. „Dunkle Jahre habe ich durchlebt, mit ist der Hintern am Boden festgeklebt“, klagte Andreas Czieslik im Kostüm des Obernarrs, der endlich aus seiner Kiste heraus wollte und dem es nach einem Bier gelüstete.

Auf Tönisheide verschläft der Hoppeditz
Foto: Ulrich Bangert

Doch zuvor blickte er optimistisch in die Zukunft, nachdem sich die Karnevalsgesellschaft Zylinderköpp neu aufgestellt hatte. „Wir müssen uns gemeinsam verschwören, ob Karneval oder Sonnenwende, hier findet was statt, hier geht was los. Alles Vergangene ist nur Blende, dann ist die Zukunft riesengroß.“

Mit einem dreifachen „Tüpp, tüpp, Helau!“ wurde der Hoppeditz nicht nur von vielen Narren begrüßt, die trotz fiesen Wetters zum Kirchplatz kamen, sondern auch vom frisch gekürten Stadtprinzenpaar Manuel I. und ihrer Lieblichkeit Sandra I. Für die beiden auf dem letzten Drücker gefundenen Tollitäten wurde am Samstagabend im Rahmen der feierlichen Proklamation ein Traum wahr: Sie sind das Karnevalsprinzenpaar in Velbert 2017/18. Alles, was in der fünften Jahreszeit Rang und Namen hat, machten ihnen im Forum Niederberg die Aufwartung. Weil Bürgermeister Dirk Lukrafka verhindert war, übergab Vizebürgermeister Emil Weise die Insignien der närrischen Macht: Amtskette und Zepter. Angesichts des gemeinsamen Auftretens der verschiedenen Karnevalsvereine lobte der Kommunalpolitiker die Narren: „So eine Zusammenarbeit würde ich mir im Rat auch wünschen.“

Zuvor hatte es sich der Festausschuss Velberter Karneval es sich nicht nehmen lassen, seinen Hoppeditz am Elften im Elften um 11.11 Uhr pünktlich zu wecken. In Regen stieg Kathi Hochmuth aus der Mulde eines Baulastwagens, eine Anspielung auf die Großbaustelle, die derzeit die Velberter Innenstadt beherrscht.

„Baustellen gehören zu Velbert wie der Schlüssel, aber langsam nervt’s ein biss’l“, so die Feststellung der jungen Frau. „Guckt euch mal Heiligenhaus an, da geht alles viel schneller voran. Aber, pff, dafür haben wir den absolut geilsten Karneval hier“, so ihre Überzeugung. uba

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