Auch Langel verfolgt die Zölibat-Debatte

Der Pfarrer erwartet im Hinblick auf die Geschichte keine kurzfristigen Änderungen.

Auch Langel verfolgt die Zölibat-Debatte
Foto: DJ

Wülfrath. Gibt es in Wülfrath bald verheiratete Priester und Frauen als Diakone? Nachdem sich jetzt das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt hat, um mit eben diesen Vorschlägen dem Personalmangel in den Gemeinden entgegenzutreten, ist Pfarrer Heinz-Otto Langel in Düssel ein gefragter Gesprächspartner. Mit dem Pastor mit dem kölschen Humor Kann man unbefangen über alle Themen der katholischen Kirche sprechen — auch über den Zölibat.

Dass das ZdK erneut am unumstößlich wirkenden Grundsatz rüttelt, erscheint nicht so abwegig, Schließlich — das weiß auch Heinz-Otto Langel — sei der Zölibat vor allem aus pragmatischen Gründen eingeführt worden. Man habe verhindern wollen, dass nach dem Tode eines Geistlichen das Kirchenvermögen oder gar das Amt an Familienangehörige übergehe. Hinzu sei gekommen, dass sich ein Pastor, frei von familiären Verpflichtungen, konzentriert um die Seelsorge habe kümmern sollen.

Letzteres ist inzwischen allerdings aus anderen Gründen schwierig geworden. Immer weniger Pfarrer seien für die in der Vergangenheit zusammengelegten XXL-Gemeinden zuständig. Hinzu komme ein hoher Verwaltungsaufwand. „Man wird quasi aufgefressen“, weiß Langel aus eigener Erfahrung.

Und was sagt der Pastor zum Vorstoß, Frauen als Diakone zu ordinieren? „Das ist für mich keine Frage des Geschlechts, sondern der Person. Wer herrschen will und darüber vergisst zu dienen, ist aus meiner Sicht nicht geeignet“, findet der Pfarrer dazu deutliche Worte. Weniger optimistisch stimmt hingegen sein Credo, dass die Katholische Kirche als eher unflexible Weltkirche üblicherweise in Jahrhunderten denke. Mit schnellen Antworten auf drängende Fragen sei jedenfalls nicht zu rechnen, so der Pastor. Schelle Veränderungen sehe er in naher Zukunft nicht.

Mit dem Kölner Erzbischof Kardinal Woelki gibt es aus Langels Sicht offenbar Gesprächsbedarf. Dass sein ehemaliger Studienfreund die Debatte um Zölibat und Frauen-Ordination als „unfair“ bezeichnet und katholische Standpunkte mit Blick auf den zugrunde liegenden Schöpfungswillen für etwas hält, über das nicht verfügt werden könne, kann Heinz-Otto Langel nicht nachvollziehen. Aus seiner Sicht könnte man über Interpretationen durchaus diskutieren. „Mal schauen, wie es läuft, wenn ich den Rainer mal in Köln treffe“, sagt er.

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