Abfallkonzept: Jetzt oder nie

Bis zum Sommer muss nun der Entschluss der Politik her.

In Wülfrath sollen Tonnen die Müllsäcke ablösen, um die Rücken der Arbeiter zu schonen.

In Wülfrath sollen Tonnen die Müllsäcke ablösen, um die Rücken der Arbeiter zu schonen.

Foto: dpa

Wülfrath. Es gab etliche politische Diskussionen, eine Bürgerinformationsveranstaltung und zwei Ratsbeschlüsse. Allerdings: Verabschiedet ist das Abfallkonzept 2018 plus (alias Abfallkonzept 2017) noch nicht. Das soll in der Ratssitzung am 28. Juni endgültig passieren. Der Umweltausschuss steigt am 31. Mai in die Vorberatung ein. Das bekannte Konzept befasst sich nicht nur mit der Umstellung vom Müllsack auf die Tonne, sondern regelt auch viele andere Entsorgungsfragen, wie zum Beispiel die Aufstellung von Papiercontainern im Stadtgebiet und die Abschaffung der Sammlung sperriger Gartenabfälle.

Ursprünglich war angedacht, erst im Dezember 2016 über diese Fragen abzustimmen, doch die Verwaltung stellte fest, dass die Vorlaufzeit für die europaweite Ausschreibung nicht reichen wird, wenn ein neues Entsorgungsunternehmen am 1. April 2018 an den Start gehen soll. Frank Klatte, Abteilungsleiter Tiefbau, erklärt: „Wir müssen im Frühjahr in die Beschlusslage gehen, sonst ist das zu spät.“ Die Politik müsse sich endlich jetzt entscheiden.

In der Tendenz hat sie das schon. Mit dem letzten Beschluss sprachen sich die Fraktionen von SPD und CDU dafür aus, vor der Verabschiedung des Konzepts noch intensive Abfallberatungen durchzuführen, damit Eigentümer vorzeitig freiwillig auf die Tonne umsteigen und ausreichend informiert sind.

Der Bericht der Verwaltung dazu: Durch die gewünschte „Charmeoffensive“ sind zwischen dem 1. Oktober 2015 und dem 20. April 160 Eigentümer von Sack auf Tonne umgestiegen. Dazu wurde die Abfallberatung personell mit einer halben befristeten Stelle verstärkt. Auch die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG) als größte Wohnungsgeberin Wülfraths plant die komplette Umstellung auf Tonnen in ihren 278 Objekten zum 1. Januar.

Viele sind also schon an Bord, wenn der kontroverse Wechsel kommt. Ob das der politischen Mehrheit jetzt reicht, um das Abfallkonzept so wie es ist abzunicken, wird sich zeigen. CDU-Fraktionschef Axel Effert sagte damals: „Es gibt noch ein wenig Arbeit am Konzept. Wir wollen aus einem guten Konzept ein besseres machen.“ Das Papier, das bestätigte Klatte gestern, hat sich aber inhaltlich nicht verändert. Nun steht man also vor der gleichen Grundsatzfrage wie Ende September.

Das neue Feedback der Wülfrather war minimal. Ein Bürgerantrag und drei Anregungen sind bei der Stadt eingegangen. Diese habe man berücksichtigt, zum Beispiel mit einer monatlichen Tonnenleerung für Single-Haushalte.

Bei dem Ratsbeschluss wird es auch darum gehen, einzelne Punkte des Abfallkonzepts vorzuziehen, so dass beispielsweise bereits vor 2018 im Stadtgebiet wieder Papiercontainer aufgestellt werden.

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