Zoff bei Wiederwahl der Beigeordneten Marion Prell

Joachim Herzig (SPD) warf Marion Prell vor, in Sachen Korruptionsskandal nicht sauber gearbeitet zu haben.

Langenfeld. Der Tagesordnungspunkt „Wiederwahl der Ersten Beigeordneten“ versprach eigentlich keinen Aufreger. Doch die Verwaltung erlebte in der jüngsten Ratssitzung eine Überraschung. Die SPD-Fraktion forderte die geheime Abstimmung. Mitglied Joachim Herzig lieferte auch gleich die Erklärung: Er sehe nicht, dass Marion Prell sich bewährt habe, gerade in Sachen Korruptionsskandal im Betriebshof. „Das Verfahren ist nicht glücklich gelaufen. Ich sehe die Erste Beigeordnete da in der Verantwortung“, sagte Herzig.

„Die Kündigungen musste die Stadt zurücknehmen, die Staatsanwaltschaft stellte das Ermittlungsverfahren letztendlich ein. Daran sieht man ja auch, dass da nichts dran war.“ Herzig legte noch einen nach: „Es wurden in dem Verfahren Rechtsanwälte aus Ihrer ehemaligen Kanzlei eingeschaltet“, sagte er an die Adresse von Marion Prell. Unterm Strich wolle er sie nicht für weitere acht Jahre im Amt sehen.

Bürgermeister Frank Schneider nannte die Wortmeldung „schlichtweg eine Unverschämtheit“. „So viel Unkenntnis eines Ratsmitglieds — das ist schon unglaublich“, sagte Schneider. Prell habe weder das Verfahren zum Betriebshof federführend geleitet noch seien Anwälte aus einer Kanzlei beauftragt worden, in der Prell gearbeitet habe.

Marion Prell selbst sprach von „Beleidigungstatbeständen“. Zusammenhänge würden von Joachim Herzig konstruiert. Doch davon werde sie sich in ihrer künftigen Arbeit nicht beeinflussen lassen. Marion Prell wurde nach geheimer Abstimmung in ihrem Amt bestätigt. 28 Ratsmitglieder stimmten mit Ja, elf für Nein, drei enthielten sich, eine Stimme war ungültig.

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