Wirte hoffen auf den September

Der Sommer war für die Biergärten nicht berauschend. Sie haben sich mit regendichten Sonnenschirmen eingedeckt.

Wirte hoffen auf den September
Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld/Monheim. Die Deutschen reden viel vom Wetter. Einige unter ihnen haben sogar Grund dazu. Zum Beispiel Wirte, die hauptsächlich auf Außengastronomie setzen — wie Dino Engelhardt vom gleichnamigen Café im Freizeitpark Langfort. Von seinen 190 Sitzplätzen sind 150 mitten im Grünen unter freiem Himmel. Ihm setzt der wetterwendige Sommer allerdings nur bedingt zu. „Juli und August waren wirklich sehr durchwachsen“, sagt er. „Am einen Tag 13 Grad und Regen, am anderen 33 Grad, das ist wirklich nicht so einfach zu kalkulieren. Wenn es super heiß ist, kommen auch nur wenige.“

Mehr als der Einkauf der Waren für sein Lokal macht ihm dabei die Personalplanung zu schaffen. „Wenn ich elf Leute für sonntags eingeplant habe und es regnet in Strömen, ist das schon ein Problem. Denen kann ich dann mittags allen absagen.“ Dennoch lässt sich der Optimist wegen der Wetterabhängigkeit seines Betriebs keine grauen Haare wachsen. „Das habe ich bei einem Gartenlokal, wie meinem, eingeplant. Dafür haben wir es hier immer wunderbar: Keine Autos, kein Krach, und die Sonnenschirme sind regendicht.“

In diesem Jahr gab es auch schon einige positive Wetter-Ausreißer. „Das Frühjahr war schon sehr schön, und jetzt hoffen wir auf den September. Im Grunde genommen spielt sich bei uns doch mittlerweile der Sommer eher im Frühling und im Herbst ab.“

Geöffnet hat Dino das ganze Jahr, man kann zu jeder Zeit bei ihm draußen sitzen. „Ich erinnere mich da an den Zweiten Weihnachtsfeiertag vor zwei Jahren, da hatten wir hier mittags um die 22 Grad. Und wir haben uns draußen tatsächlich gesonnt“, sagt er.

Bei schlechtem Wetter lockt das Lokal in eine Art Pavillon, wo freitags immer ein beliebtes Kneipen-Quiz stattfindet. Zurzeit gibt es auch noch Fußball. Leider hat das Café durch die Verlegung der ehemaligen Seelichtspiele auf den Berg nicht mehr so viel Zulauf. „Das ist schade“, sagt Dino.

Dino Engelhardt, Wirt

Das Café New York setzt ebenfalls auf Cocktails, Pommes und Flammkuchen im Freien. 250 Terrassen-Plätze in der Innenstadt sind fast immer gut belegt. Selbst in diesem nicht berühmten Sommer. Im Café New York ist man für alle Wetterlagen gut gerüstet. Selbst im Winter kann man dort draußen sitzen, weil große Heizstrahler und wärmende Decken immer für angenehme Temperaturen sorgen. „Die Terrasse ist eindeutig der Magnet“, sagt Betriebsleiterin Anja Heuer. „Derzeit ist sie abends meistens rappelvoll.“ Auch hier schützen große Schirme die Freiluft-Freunde vor kräftigen Schauern.

Der Altstadt-Biergarten von Andreas Proempeler in der idyllischen Monheimer Altstadt hat da schon ein bisschen mehr unter dem aktuellen Sommer zu leiden. „Die Saison ist bis jetzt nicht gerade berauschend“, sagt der Betreiber. „Und eigentlich ist der Biergarten ein wichtiger Bestandteil unserer Gastronomie.“

Allerdings waren es nicht nur Regen und niedrige Temperaturen, die zum Ausbleiben der Gäste führten, sondern auch die Dauerbaustelle in der Altstadt. „Dadurch sind mal locker zwei Drittel der Gäste weggeblieben. Die Flaute derzeit hängt von vielen Faktoren ab. Das vorige Jahr war einfach besser“, sagt Proempeler. Auch er hofft noch: „Der September kann nur besser werden.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort