Startschuss für gigantischen Rheinanleger

Ein 500-Tonnen-Autokran half gestern dabei, den 70 Meter langen Steg des neuen Schiffanlegers zu montieren. Die Eröffnung des Steigers ist für den 28. September geplant.

Startschuss für gigantischen Rheinanleger
Foto: Matzerath

Monheim. Der Kran war schon von Weitem zu sehen. Kein Wunder: Denn wer einen XXL-Steg montieren will, braucht auch einen XXL-Kran. Genauer gesagt einen 500-Tonnen-Autokran. Gestern Morgen um acht Uhr früh ging es los. Der Riesenkran hob die ersten Riesenbauteile für Monheims Schiffanleger bei Rheinstrom-Kilometer 713 in Position. In den nächsten Tagen soll es weitergehen. Dann allerdings ohne Riesenkran. Der ist schon wieder weg. Vom Ufer soll dann bald ein etwa 70 Meter langer Steg aus zwei Brücken in den Fluss ragen. Der Steg wird am Ufer befestigt und ruht im Wasser auf einem Zwischen- und einem Anlegeponton. Den Anlegeponton für die Schiffe bringen die Montage-Experten jetzt schwimmend in Position.

Die Installation des Zwischenpontons war gestern deutlich aufwendiger. Eigentlich habe man auch diese Plattform einschwimmen lassen wollen, erklärte Andreas Apsel, Bereichsleiter für Straßen und Kanäle bei der Stadt Monheim. Dann aber machte der Rheinpegel den ursprünglichen Plänen einen Strich durch die Rechnung. Der aktuelle Stand nach Kölner Pegel liegt bei 2,25 Metern — das ist deutlich zu niedrig. Und so kommt es, dass der Zwischenponton erst einmal auf dem Trockenen liegt — beziehungsweise auf Beton. So offenbart sich dann aber auch noch einmal eindrucksvoll die Größe des Anlegers. Die Pläne dafür hatten schon in der Vergangenheit über die Stadt Monheim hinaus immer wieder für Aufmerksamkeit gesorgt: Die Anlage soll bis zu 135 Meter langen Charter- und Flusskreuzfahrtschiffen als Liegeplatz dienen. Das ist die Kategorie der größten Passagierschiffe auf dem Rhein.

Außerdem wird die Anlage Liegeplatz für wichtige Monheimer Boote: Die Fähre Piwipper Böötchen, die Feuerwehr und die DLRG sollen hier anlegen. Unter den vielen Zuschauern, die gestern am Rheinufer das Spektakel der Positionierung beobachteten, war deshalb zum Beispiel auch Heiner Müller-Krumbhaar vom Verein Piwipper Böötchen. Er vergleicht die Größe des Zwischenpontons mit der eines Familien-Bungalows — die Maße: sieben Meter breit, 17 Meter lang, drei Meter hoch. Projektleiter Florian Sandner aus dem Bereich Bauwesen nennt dazu Gewicht in Kilo: „Der Zwischenponton ist etwa 40 Tonnen schwer und die beiden Landbrücken jeweils etwa 17 Tonnen“, sagt er.

Wie geht es jetzt weiter? Nach der Montage muss die Technik installiert werden, sagt die Stadt, die für den Bau zuständig ist. Damit auch Schiffe mit größerem Tiefgang problemlos anlegen können, müsse außerdem auch der Rhein auf Höhe des Anlegers noch vertieft werden.

Die Eröffnung des Steigers ist für den 28. September geplant. Organisatorin Maximiliane Richtzenhain von der Wirtschaftsförderung sagt, dass es dann eine Flussrundfahrt geben soll. Ein Teil der Plätze für die Fahrt würden über eine Gästeliste vergeben, der Rest gehe über Marke Monheim in den Verkauf.

Für Heiner Müller-Krumbhaar vom Piwipper Böötchen steht schon jetzt fest: „Der Anleger wird toll.“ Bevor er und sein Team aber von dort aus starten können, brauche es noch ein wenig Übung. Für die nächste Saison will der Verein anschließend noch etwas am Piwipper Böötchen ändern. Es soll so umgebaut werden, dass Passagiere an beiden Seiten ein- und aussteigen können. Das spare Zeit, sagt Müller-Krumbhaar. An Tagen mit schönem Wetter schippert das Böötchen derzeit bis zu 1000 Leute über den Rhein. „Mehr geht aktuell nicht“, sagt Müller-Krumbhaar. Mit einer neuen Anlagetechnik dann später vielleicht schon. Das Zwischenponton, auf halber Strecke zum Schiff, soll übrigens später auch für Spaziergänger geöffnet sein. Gesamtkosten für das Projekt: etwa 1,4 Millionen Euro.

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