Stadt versteigert ihre Fahrrad-Fundstücke

Bei der städtischen Versteigerung von Fundrädern reichten die Preise von sechs bis 160 Euro.

Stadt versteigert ihre Fahrrad-Fundstücke
Foto: Matzerath

Langenfeld. Vor dem Langenfelder Rathaus sind am Samstag rund 40 Fahrräder versteigert worden, die in den vergangenen Monaten im Fundbüro lagerten und nicht von ihren Besitzern zurückverlangt wurden. Gut 100 Bürger waren dabei, boten eifrig mit und sicherten sich ein neues Gefährt — zum Teil für echte Schnäppchenpreise.

Am Samstagmittag tummelten sich zahlreiche Bürger vor dem Eingangsbereich des Langenfelder Rathauses. Hinter dem Absperrband rund um die Fahrradständer inspizierten sie das Angebot: Mountainbikes, Räder für Sie, Ihn und fürs Kind, in spritziger Rennvariante oder als gemütliche Chopper. Die Auswahl konnte sich sehen lassen, auch wenn der Zustand des ein oder anderen zunächst etwas abschreckte. Andere dagegen machten einen recht fitten Eindruck. Darunter auch ein modisches schwarzes BMX-Rad mit neongrünen Details.

Der siebenjährige Niels unternahm schon mal das erste Probesitzen. Mit seinem Papa und der Oma war der Siebenjährige zur Fahrradversteigerung gekommen und hat gleich das Passende gefunden. „Wir sind auf der Suche nach einem günstigen Rad, das er nutzen kann, wenn er bei mir ist“, erzählte die Oma. Zur Versteigerung war die Langenfelderin bereits öfters gekommen, hatte aber bislang nie was ersteigert. Vielleicht würde es ja diesmal klappen.

Die passende Strategie hatte sie bereits parat und sich ein Limit gesetzt. „Mehr als 80 Euro werden wir nicht bieten.“ Um 13 Uhr trat Bürgerbüro-Leiter Fabian Einert auf, klärte die Anwesenden über die Rechtslage auf, dass es auf die Fundstücke keinen Anspruch auf Gewährleistung wegen Mangels gibt, dann ging es los. Das erste Rad ging für 46 Euro weg, das zweite für elf. Bei einem alten Rad der Marke „Vaterland“ zeigte sich Ulrich Kubek eifrig, er überbot mehrmals alle abgegeben Angebote, bis er für 60 Euro den Zuschlag erhielt. „Ich wollte das Rad unbedingt haben, wegen der Marke, weil es für mich einen besonderen Sammlerwert hat“, erzählte der Rentner. „Aber mehr als 80 Euro hätte ich nicht dafür bezahlt.“

Nach etlichen Rädern, die bis zu 160 Euro in die Stadtkasse spülten, kam endlich Niels BMX-Rad auf den Tisch. Der Siebenjährige zögerte nicht lange und bot, nach dem Startgebot von einem Euro, zwei an. Auktionator Einert blickte zum Vater, der zustimmend nickte. Das Angebot wurde weiter erhöht, doch als Niels schließlich selbstbewusst sechs Euro bot, wollte ihn niemand mehr überbieten. Als der Junge den Zuschlag erhielt, klatschten die Anwesenden sogar Beifall. „Das hat er richtig gut gemacht“, lobte die Oma freudig. Und Niels konnte es gar nicht glauben. „Nur sechs Euro“, sagte er und griff in seinen Geldbeutel. „Das bezahle ich selber.“

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