Stadt nimmt Kirschstraße ins Visier

An Tempo 30 und das Lkw-Verbot halten sich viele Fahrer nicht. Anwohner sprechen von „extremer Lärmbelästigung“.

Stadt nimmt Kirschstraße ins Visier
Foto: Matzerath

Langenfeld. Gert Graf ist verärgert. Er wohnt an der Kirschstraße in Langenfeld-Richrath. 30 Kilometer pro Stunde darf man dort fahren. Lkw sind verboten. Doch immer wieder würden 20-Tonner durch die Straße donnern. Auch an Tempo 30 würden sich viele Autofahrer nicht halten. Unterm Strich bedeute das eine „extreme Lärmbelästigung“. Jetzt will die Stadt etwas tun.

Graf macht auch die Beschilderung dafür verantwortlich, dass sich Auto- und Brummifahrer nicht an die Reglen halten. An der Kreuzung Winkelsweg/Richrather Straße stehe zwar ein 30er-Schild. „Das wird von den meisten nicht gesehen und beachtet, da sie sich auf den Kreuzungsverkehr konzentrieren“, sagt Graf. Sein Verbesserungsvorschlag: „Piktogramme auf der Straße wären sehr hilfreich.“

Ebenfalls an der Kreuzung Winkelsweg/Richrather Straße: „Das Schild ,Gesperrt für Lkw’ aus Richtung Baumberg ist so verblasst, dass der schwarze Lkw nur noch zu erahnen ist. Vielleicht fahren deswegen so viele 20-Tonner und größere Lkw durch die Straße.“ Jedenfalls wackelten im Schrank regelmäßig die Gläser, sagt Graf. Außerdem beklagt er: Am Kreisverkehr Richrather Straße/ Kaiserstraße/Kirschstraße stehe überhaupt kein 30er-Schild und auch kein Sperrschild für Lkw.

Und: Die Kirschstraße sei in einem desolaten Zustand — auch aufgrund des Durchgangsverkehrs nach Hilden und wegen der Busse. Viele Straßen, teils in besserem Zustand, seien zuletzt erneuert worden; die Kirschstraße nicht.

Franz Frank, Verkehrsplaner bei der Stadt, verspricht jedoch: „Wir überprüfen das Lkw-Schild und informieren dann den zuständigen Landesbetrieb.“ Wie sieht es aus mit einem Piktogramm auf der Straße? „Auch das prüfen wir.“ Ein weiteres Schild, das auf Tempo 30 hinweist? „Das machen wir nicht. Es ist eine 30er-Zone.“ Man sei in der Stadt bemüht, Schilder zu vermeiden, wo es geht. Ein weiteres Schild sei nicht nötig. Geschwindigkeit messen? „Das machen wir auch“, sagt Frank. Dafür habe die Stadt einen Kasten, der das Tempo ermittelt. Strafe zahlen muss niemand. Dafür zeigt der Kasten Autofahrern, die angemessen fahren, einen Smiley, Rasern einen Schmollmund. Und wenn bei der städtischen Messung rauskommt, dass das durchschnittliche Tempo überhöht ist? Frank: „Dann melden wir das dem Kreis Mettmann.“ Der Kreis komme dann Blitzen. Das sei so geregelt.

Und der Flickenteppich? Der Zustand gelte derzeit noch als verkehrssicher, sagt die Stadt. Daher seien keine Maßnahmen geplant, die die Straße in einen besseren Zustand versetzen könnten.

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