Stadt investiert kräftig in Gebäude

Monheim gibt 120 Millionen Euro für Kitas, Schulen, Sporthallen und andere Neubauten aus. Die Kosten lassen sich nicht immer im Rahmen des geplanten Budgets halten.

Stadt investiert kräftig in Gebäude
Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Als Michael Lobe vor acht Jahren im Gebäudemanagement der Stadt zu arbeiten begann, betrug dessen Bauunterhaltungsbudget, also das Geld für Instandhaltung der Gebäude, 500 000 Euro. Inzwischen liegt es bei vier Millionen Euro für dieses Jahr. Und die Kosten seiner Neubauprojekte summieren sich sogar auf mehr als 120 Millionen Euro. „Ich betrachte diese Zahl natürlich auf die gesamte Bauzeit gerechnet“, sagt Lobe.

Allerdings haben die jüngsten Ausschreibungsverfahren von Bauleistungen gezeigt, dass sich die jeweils kalkulierten Budgets nicht immer halten lassen. „Bei einigen Projekten, wie der Sporthalle für das Heinrich-Häck-Stadion, mussten wir ein zweites Verfahren einleiten, weil sich zu wenige Bieter beteiligten und das kalkulierte Budget überschritten wurde“, sagt Lobe. Die verbesserte Baukonjunktur schlage sich in Preiszuwächsen von jährlich fünf Prozent nieder. „Wenn man bedenkt, dass man bei großen Projekten über zwei Jahre plant, könnte das für uns im Ergebnis Mehrausgaben von mehreren Millionen Euro bedeuten“, sagt der Bereichsleiter. Folgende große Bauprojekte stehen derzeit in der Stadt an:

Aktuell läuft das Vergabeverfahren für die Einschaltung eines Generalplaners für die vier neuen Kindertagsstätten (Bausumme: 13 Millionen Euro). Das erste Gebäude mit zwei Kitas unter einem Dach auf dem ehemaligen Freibad-Gelände soll im Herbst 2018 fertig sein. Auf Grundlage welcher Eigentumsverhältnisse die Stadt auf dem Kirberger Hof in Baumberg eine Kita einrichtet, sei noch unklar, sagt Lobe.

Die europaweite Ausschreibung für den geplanten Ergänzungsbau am Berliner Ring (18,5 Millionen Euro) ist im Gange. Bereits im Sommer hatte die Stadt Klassenräume in Modulbauweise aufstellen lassen, um die Raumdefizite von Sekundarschule und Gymnasium abzufedern. Für den Neubau des Schulzentrums Krischerstraße (27 Millionen Euro) ist derzeit ein Schulberater mit der Detailplanung des Raumkonzeptes beauftragt. „Die Frage ist, wie man künftig die Funktionen Schule, Ogata und individuelle Förderung in möglicherweise auch offenen Raumlandschaften verknüpfen kann“, sagt Lobe. Im Weiteren wird dann die Architektenleistung ausgeschrieben. „Die Herausforderung wird sein, den Neubau bei laufendem Betrieb zu realisieren“, erklärt Lobe.

Nachdem sich infolge des gescheiterten ersten Vergabeverfahrens der Baubeginn verzögert hat, soll die Sporthalle im Heinrich-Häck-Stadion zum nächsten Jahreswechsel fertig sein. Auch für die Sporthalle am Waldbeerenberg (2,3 Millionen Euro) musste ein zweites Vergabeverfahren eingeleitet werden. Lobe: „Ende des Jahres steht sie.“

Für die mögliche Nutzung der Fass-Abfüllhalle als Veranstaltungsstätte (28 Millionen Euro) ist eine vertiefende Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden. Damit soll ermittelt werden, ob die Halle durch eine Betreibergesellschaft wirtschaftlich genutzt werden kann und wie die Auslastung aussehen könnte. „Ich bin da recht zuversichtlich“, sagt Lobe.

Für Herbst ist auch der fristgerechte Umzug des Baubetriebshofes an seinen neuen Standort im Gebäude der ehemaligen Info-Studios (4,7 Millionen Euro) geplant. Für das an der Heinestraße geplante Mo.Ki-Haus (7 Millionen Euro) wird demnächst die Architektenleistung vergeben, so dass dieses Jahr für die Planung in Anspruch genommen wird.

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