Schulen arbeiten gut zusammen

Seit 2011 läuft die Kooperation zwischen der Sekundarschule und dem Otto- Hahn-Gymnasium. Mit gutem Erfolg.

Schulen arbeiten gut zusammen
Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Selina wirkt ein wenig nervös, gerade 15 Jahre ist sie alt und muss nun der lokalen Presse Frage und Antwort stehen. Nach den Sommerferien 2018 wird die jetzige Sekundarschülerin in die Oberstufe des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG) wechseln, um dort ihr Abitur zu machen. „Dass ich diesen Sprung geschafft habe, liegt ganz sicher auch daran, dass es in den Jahren immer wieder Kontakt mit dem Gymnasium gab“, erklärt die Schülerin lächelnd. Der Schulwechsel macht sie auch gar nicht so nervös, weil sie ja die meisten gleichaltrigen Schüler und einige Lehrer schon kenne.

Kooperationsverträge zwischen Sekundarschule und Gymnasium gibt es in vielen Städten „auf dem Papier“, sie bedeuten, dass Schülern nach erfolgreichem Sekundarschulabschluss mit Qualifizierung für die gymnasiale Oberstufe dort auch ein Platz zur Verfügung steht.

„Uns hat das nicht gereicht“, erklärt Hagen Bastian, Direktor am OHG, „wir wollten von Beginn an, dass zum Beispiel regelmäßig ein Lehreraustausch und Hospitationen stattfinden“. Sekundarschulleiterin Petra Pesch nickt zustimmend. „Bei der Idee ging es uns primär darum, den Stand der Sekundarschule zu stärken, in etwa auf Augenhöhe mit der Gesamtschule.“

Fakt ist: Die Sekundarschule — eine Zusammenlegung von Haupt- und Realschule — bietet im Gegensatz zur Gesamtschule keine gymnasiale Oberstufe an. Mit ihrem „extravaganten“ Kooperationsvertrag 2011 wollten beide Schulen dem „Versagerruf“ dieser neuen Schulform entgegenwirken und die Schüler dabei unterstützen, den Weg zur Oberschulreife offen zu halten und, bei Neigung und Wunsch, zu fördern.

„Einige unserer Lehrer unterrichten freiwillig drei bis vier Stunden pro Woche Hauptfächer in den neunten und zehnten Klassen der Sekundarschule“, berichtet Hagen Bastian. Und unterrichten Gymnasiallehrer anders als andere? „Eigentlich nicht“, findet Selina, „aber sie gehen bei manchen Themen etwas mehr in die Tiefe. Und sie geben den Schülern mehr Eigenverantwortung, sie lassen sie mehr alleine erarbeiten. Aber ansonsten sind sie so unterschiedlich wie alle Menschen.“

Hagen Bastian, Direktor am OHG

Auch Florian gehört zu den rund 25 Jugendlichen, die im kommenden Jahr von der Sekundarschule auf das OHG wechseln, und er freut sich riesig auf den Schulwechsel. „Wir haben in den letzten Schuljahren auch immer mal dreiwöchige Hospitationen am Gymnasium gehabt. Wir haben dort am Unterricht teilgenommen, daher weiß ich, wie es abläuft und kenne viele andere Schüler“. Dann fügt der 15-Jährige augenzwinkernd hinzu. „Und zur Frage, ob wir vom Stoff her mithalten können: Ich war in einem Mathekurs, da haben die Sachen gemacht, die wir auf der Sekundarschule schon längst hatten.“

Patenschüler, gemeinsame Arbeitsgemeinschaften zwischen beiden Schulen, eine Karnevalsfeier für alle vom fünften Schuljahr an, gleiche Stundentaktung: All das trägt dazu bei, den Zusammenhalt aller Schüler zu stärken, den Gemeinschaftssinn zu fördern und gute Sekundarschüler auf den Start in die gymnasiale Oberstufe bestmöglich vorzubereiten. „Wir freuen uns sehr auf diese Seiteneinsteiger“, sagt Hagen Bastian „und ich denke, wir können auch mit Stolz sagen, dass uns diese Kooperation bislang sehr gut gelungen ist.“

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