Räder gibt es bald per Handy-App

Die Stadt Monheim will an 31 Stationen rund 400 Fahrräder zum Ausleihen bereitstellen. Diese können per App genutzt werden.

Räder gibt es bald per Handy-App
Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Das Stadtgebiet von Monheim ist flach und fahrradfreundlich. Und die Stadt wird Ende 2018 flächendeckend mit Breitband und 200 Hotspots ausgestattet sein. Außer schneller im Internet surfen zu können, sollen sich die Monheimer Bürger künftig gesünder und zugleich ressourcenschonender fortbewegen können. Die Stadtverwaltung will daher ein digitales Fahrradverleihsystem einführen. „Wir hoffen damit, die freie Wahl der Verkehrsmittel fördern zu können“, sagt Martin Frömmer, Leiter der Zentralen Dienste. Natürlich würde die Stadt damit auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. 1,4 Millionen Euro will sie sich das Projekt kosten lassen.

Die Verwaltung will insgesamt 31 Verleihstationen im Stadtgebiet einrichten. „Nicht nur an den touristisch interessanten Orten wie Altstadt, Aalschokker und Anleger, sondern auch in den Wohn- und Gewerbegebieten und an zentralen Punkten der Infrastruktur wie dem Busbahnhof“, sagt Frömmer.

Zwei davon sollen in Abstimmung mit der Stadt Langenfeld auch an den Langenfelder S-Bahnhöfen installiert werden. „Wir sind daran interessiert, uns insgesamt an das Projekt zu hängen und zunächst an neuralgischen Punkten wie dem Rathaus und in der Innenstadt ebenfalls Stationen einzurichten“, erklärt Verkehrsplaner Franz Frank. Man wolle aber erst abwarten, bis ganz klar sei, wie das Verleihsystem funktionieren soll.

Martin Frömmer, Leiter Zentrale Dienste

In Monheim werden die Stationen per Glasfaser an die örtliche IT-Infrastruktur angebunden sein. Am Ende sollen 400 Fahrräder in verschiedenen Ausführungen zur Verfügung stehen: City-Bikes, E-Bikes, Kinder- und Transporträder. „Letzteres hatte sich viele Bürger zum Einkaufen gewünscht“, so Frömmer. Jedes Rad wird mit einem digitalen Schließsystem ausgestattet, das über eine zugehörige App geöffnet und wieder abgeschlossen werden kann.

Diese App wird überhaupt beim Smart-Biking-System eine zentrale Rolle spielen. Damit werden Bürger aber auch Touristen die nächste Leihstation orten sowie die Zahl der dort verfügbaren Fahrradtypen abrufen können. Über die App wird das gewünschte Fahrrad dann reserviert, gebucht und in Besitz genommen. Über das digitale Schließsystem wird auch das Laden der E-Bikes möglich sein.

Allein 2016 wurden in Monheim 194 Fälle von Fahrraddiebstahl angezeigt. Frömmer jedoch schätzt dieses Risiko als „verschwindend gering“ ein. „Jeder Nutzer muss sich ja identifizieren und alle Räder werden zudem mit einem nicht sichtbaren Ortungssystem versehen sein.“

Das neue „smart biking“-Angebot soll europaweit ausgeschrieben werden. Es müssen auch einige Grundstücke erworben werden. Nach den Vorstellungen der Stadt soll der Fahrradverleih zum 1. Oktober 2018 ins Rollen kommen.

Rolf Röhrig begrüßt dieses „sehr ambitionierte“ Projekt ausdrücklich. Der Versuch, auf diese Weise auf das Mobilitätsverhalten der Bürger einzuwirken, sei „spitzenmäßig: Auf unseren Straßen geht doch nichts mehr, das viele flächenverbrauchende Blech muss weg“, sagt er. Natürlich hoffe er darauf, als einziger ausgebildeter Zweiradtechniker vor Ort mit der Wartung und Pflege beauftragt zu werden.

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