Politik diskutiert über Kunst in der Stadt

Drei abgelehnte BGL-Anträge lösten im Kulturausschuss eine Debatte aus.

Politik diskutiert über Kunst in der Stadt
Foto: rm-

Langenfeld. Kunst im öffentlichen Raum tut jeder Stadt gut und bei anstehenden Neugestaltungen wie demnächst am Konrad-Adenauer-Platz soll ein passendes künstlerisches Objekt gesucht und gefunden werden. Auf diese Mindestformel verständigten sich die Politiker im Kulturausschuss nach einer Grundsatzdebatte über Kunst im öffentlichen Raum. Auslöser waren in der Haushaltsberatung gleich drei Ratsanträge der BGL-Fraktion zu diesem Thema, die alle von der Ausschussmehrheit abgelehnt wurden.

„Wir müssen mehr Kunst im öffentlichen Raum wagen“, sagte BGL-Mitglied Sven Lucht. Er beantragte in der Haushaltsberatung, 100 000 Euro für ein Objekt einzustellen und ein Entscheidungsgremium aus Künstlern und Kunstfreunden zu benennen.

Für solch eine Summe sei der BGL-Antrag nicht konkret genug, befand Hiltrud Markett (CDU). Und Lothar Witzleb (SPD) regte an, bei Kunstwerken im öffentlichen Raum die Möglichkeit von Leihgaben zu prüfen. Als „befremdlich“ bezeichnete Bürgermeister Frank Schneider (CDU) die Formulierung, dass Langenfeld Kunst im öffentlichen Raum „wagen“ solle. Langenfeld habe in dieser Hinsicht „eine ganze Menge zu bieten“, entgegnete Schneider. Doch gehe es bei öffentlicher Kunst um die Gestaltung von Plätzen. „Ein Kunstwerk muss in Einklang mit der Umgebung sein — zum Beispiel bei der anstehenden Neugestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes“, sagte der Bürgermeister.

Gegenwind bekam die BGL auch bei ihrem Antrag, die bereits im Stadtgebiet vorhandenen Kunstobjekte mit Informationstafeln zu versehen. CDU-Ratsfrau Markett bezeichnete die hierfür beantragte Summe von 15000 Euro als willkürlich, SPD-Ratsherr Witzleb verwies auf die vorhandene Gratisbroschüre zum Kulturpfad, in der Kunstwerke beschrieben sind. Immerhin unterstützte Beate Domdey-Fehlau vom Kunstverein Langenfeld das Ansinnen der BGL. Schneider plädierte dafür, verstärkt auf sogenannte QR-Codes zu setzen, auf denen per Smartphone Informationen aller Art abgerufen werden können.

Die BGL scheiterte auch mit ihrem Vorstoß, für 70 000 Euro stadtgeschichtliche Themen im öffentlichen Raum darzustellen. Hildegard Welfens (CDU) verwies auf die an historischen Gebäuden bereits hängenden Infotafeln des Umweltschutz- und Verschönerungsvereins, aber auch auf die „sehr ärgerlichen Zerstörungen der informativen Schilder im Stadtgarten“.

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