Nachfrage nach Büros am Wald ist groß

Der geltende Bebauungsplan schließt Bürogebäude aus. Jetzt soll nachgebessert werden.

Nachfrage nach Büros am Wald ist groß
Foto: Matzerath

Monheim. Vor fünf Jahren befasste sich der Rat der Stadt mit Erweiterungsplänen für das Hotel am Wald: Die I.M-S. GmbH als Grundstückseigentümerin plante, westlich anschließend an das bestehende Gebäude einen dreistöckigen Neubau für ein 60-Betten-Haus und ein Bürogebäude.

„Bisher haben wir nichts mehr von dem Vorhaben gehört. Als die Pläne für den Neubau des Comfort Hotels am Rheinufer bekanntwurden, wurde das zweite Planverfahren nicht zu Ende geführt“, sagt Stadtplaner Robert Ullrich. Man wolle aber für den Stadteingang Opladener Straße weiterhin Perspektiven eröffnen. So könne die Wirtschaftsförderung die vielen Anfragen für Büroflächen kaum befriedigen. Als Lösung biete sich nur eine intensivere und verdichtete Nutzung der vorhandenen Gewerbeflächen an, so wie das im Gewerbegebiet Rheinpark geschehen sei.

Der geltende Bebauungsplan schreibe beispielsweise noch eingeschossige Hallen von acht bis zwölf Metern vor. Das schließe Bürogebäude aus. Die Entwicklung werde aber in die Höhe gehen, so Ullrich. So seien die Grundstücke dort auch zu wertvoll, um Material in der Fläche zu lagern, die Gewerbebetreibende im Rheinpark etwa setzten daher längst auf Hochregallager. Infolge dessen hat die Stadtverwaltung dem Rat empfohlen, für das Gewerbegebiet am Wald einen neuen B-Plan aufzustellen.

Dazu kommt, dass der alte B-Plan offenbar fehlerhaft ist. Wie Stadtplaner Thomas Waters im Rat darlegte, sei er „durch verschiedene Verfahren vor Gericht angegriffen worden“, so dass die Stadt fürchten müsse, dass er auf Dauer keinen Bestand habe. Mit einem Aufstellungsbeschluss habe man eine Handhabe, Bauvorhaben, die den Planungszielen der Stadt widersprechen, durch entsprechende Instrumente der Baugesetzgebung abzuwehren. „Wir fürchten, dass es Versuche geben wird, den alten B-Plan zu Fall zu bringen, um andere Dinge umzusetzen“, so Bürgermeister Daniel Zimmermann.

Robert Ullrich, Stadt Monheim

Die Stadt möchte am Wald — mit Rücksicht auf die östlich angrenzenden Wohnhäuser — nicht störendes Gewerbe ansiedeln, vor allem im Dienstleistungssektor. „Die vorhandenen Gewerbebetriebe genießen natürlich Bestandsschutz“, so Ullrich. Aber gerade durch den Umstand, dass die Stadt die Opladener Straße in ihre Obhut übernommen habe, böte sich jetzt die Chance, den Stadteingang langfristig repräsentativer zu gestalten. Derzeit böten die Ruine der ehemaligen Gaststätte „Waldschlösschen“, aber auch der Autohandel einen eher unschönen Anblick.

Die Stadtentwicklungsgesellschaft besitzt eine Fläche von 10 800 Quadratmetern in dem Gebiet, teilt Christoph Hahn von der Wirtschaftsförderung mit. Mit einem neuen B-Plan sollen nicht nur Bürogebäude ermöglicht werden, weiterhin sollen auch klassische Gewerbeflächen für das verarbeitende Gewerbe, das Baugewerbe, für Verkehr und Lagerei sowie für nicht zentrenrelevanten Handel möglich bleiben, betont er.

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