Museum: Kulturelles Forum präsentiert Stadtgeschichte modern

Das Kulturelle Forum hat gestern zu einem Rundgang durch die neu aufgearbeitete Stadtgeschichte Langenfelds eingeladen. Die Besucher zeigten sich begeistert.

Langenfeld. Noch gibt es bei der neuen Dauerausstellung zur Langenfelder Stadtgeschichte im Kulturellen Forum nicht alles zu sehen — erst Ende des Jahres wird sie komplett fertig sein. Bis jetzt wurde aber schon der erste Teilbereich neugestaltet und kann seit Februar an ausgewählten Terminen besichtigt werden.

Eine weitere Gelegenheit, um den bereits zugänglichen Bereich der Öffentlichkeit präsentieren zu können, bot gestern der Internationale Museumstag, zu dem das Kulturelle Forum zum kostenlosen Rundgang eingeladen hatte. Zu sehen sind bisher die Abteilungen Kinogeschichte, NS-Zeit, Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit bis zur Gegenwart.

Im Vergleich zur bisherigen Dauerausstellung zur Stadtgeschichte hat sich nicht nur in Sachen Technik so einiges geändert, sondern auch inhaltlich. „Der erste Stock im Kulturellen Forum war schon immer Stadtmuseum. Die Ausstellung war sehr bieder und unmodern gestaltet. Jetzt gibt es moderne Info-Terminals, und die Zeit des Zweiten Weltkrieg, die Geschichte der Juden sowie die Nachkriegszeit sind nicht mehr ausgeklammert“, erklärt Ursula Peijs-Pöschl, die den Besuchern bei allen Fragen zur Verfügung steht.

Auch auf den zweiten Teilbereich können Besucher gespannt sein — neu aufbereitet werden die Bereiche Postgeschichte, Erster Weltkrieg, Rheinische Landesklinik, Hallenbad sowie Kirchen- und Industriegeschichte Thema der Dauerausstellung sein.

Das neue Konzept kommt bei den Besuchern gut an, und die Nachfrage ist entsprechend groß. „Bisher haben drei bis vier Führungen stattgefunden. Pro Führung waren 20 bis 30 Leute da. Darüber freuen wir uns sehr“, sagt Hella-Sabrina Lange, Leiterin des Kulturellen Forums. Und sie ergänzt: „Besonders schön ist es, wenn Besucher auf uns zukommen, weil sie jemanden kennen, der noch alte Fotos hat. Für das Stadtarchiv ist so was sehr wichtig. Wir sind eben das Gedächtnis der Stadt“.

Worüber sie sich am meisten freuen würde, wäre ein altes Foto von der Synagoge, die im Jahre 1938 in der Pogromnacht von den Nazis zerstört wurde.

Den Besuchern gefallen besonders die neuen Info-Terminals, die einfach zu bedienen sind. Auf Knopfdruck laufen 3D-Animationen, die das aktuelle Stadtbild vom Berliner Platz, vom Marktplatz und von Richrath zeigen. Im Anschluss daran sind dann Bilder zu sehen, die die Straßenzüge zu unterschiedlichen Zeiten zeigen. Die einzelnen Sequenzen laufen drei bis vier Minuten. Ursula Peijs-Pöschl: „Diesen Wandel über Generationen hinweg konnten wir bisher nicht zeigen. Wie die Langenfelder Straßen früher aussahen, wird von den Besuchern am meisten nachgefragt.“

Das bestätigt Besucherin Sabine Buschka. „Es gibt jetzt viel mehr Informationen als vorher. So blieb vorher zum Beispiel der Nationalsozialismus völlig unbehandelt. Ich finde es gut, dass die Stadt die Umgestaltung finanziert hat. Es war zwar auch sehr teuer, aber man muss auch Geld für Kultur ausgeben.“

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