Müll stört die Idylle am Neanderlandsteig

Der Hofbesitzer, dem die Gegenstände gehören, ist der Aufforderung des Landrates, aufzuräumen, bisher nicht nachgekommen.

Müll stört die Idylle am Neanderlandsteig
Foto: privat

Monheim. Plastikplanen und ausgediente Holzpaletten lagern im Landschaftsschutzgebiet am Rhein — nicht etwa im Gebüsch versteckt oder abseits der Wege, sondern unmittelbar am Neanderlandsteig, den viele Wanderer benutzen. Für die Spaziergänger ist der Müll am Wegesrand ein unerfreulicher Anblick. Ein Monheimer Bürger, der namentlich nicht genannt werden möchte, ärgert sich darüber. Geradezu entsetzt ist er darüber, dass sich seit vielen Monaten in der Sache nichts getan hat.

Bereits vor einem Jahr wandte er sich hilfesuchend an das Monheimer Rathaus. Er teilte der Behörde mit, dass sich im Schutzgebiet am Rhein „an mehreren Stellen größere Mengen Abfälle befinden“. Weil die Paletten und Plastikreste auf landwirtschaftlichen Flächen in Privatbesitz lägen, sei „die Zuständigkeit der Stadt Monheim nicht gegeben“, erhielt er damals als Antwort.

Deshalb schrieb der Mann im Mai 2015 die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Mettmann und im April 2016 Landrat Thomas Hendele persönlich an. Der ließ ihm am 3. Mai mitteilen, die Ermittlungsphase habe einige Zeit in Anspruch genommen.

Die erwähnten Ablagerungen befänden sich auf einem privaten Grundstück, das als landwirtschaftliche Produktionsfläche genutzt werde. Dort würden die alten Paletten, Abdeckbleche und Folien gelagert. Sie dienten als Betriebsmittel für Stroh- und Heumieten. Aus diesem Grunde handele es sich nicht um entsorgungspflichtigen Müll. Die Lagerung sei zulässig.

Thomas Hendele, Landrat, in seiner schriftlichen Antwort auf die Nachfrage eines Monheimer Bürgers zum Müll im Schutzgebiet

Thomas Hendele stimmt dem Schreiber jedoch zu, dass „der Eindruck einer Abfallablagerung entsteht, die die Landschaft optisch beeinträchtigt.“ Aus diesem Grunde hätten Mitarbeiter der Unteren Landschaftsbehörde bereits Kontakt zum Hofbesitzer aufgenommen und eine geordnete Lagerung angeregt. Der Eigentümer, schrieb der Landrat weiter, habe „die Anregung positiv aufgenommen und zugesagt, in absehbarer Zeit eine Aufräumaktion durchführen zu wollen.“

Doch seitdem sind wieder einige Wochen vergangen, und auch Ende Mai liegt der zerfledderte Unrat weiterhin am Wegesrand. Andreas Apsel, Fachbereichsleiter Bauwesen in der Monheimer Stadtverwaltung, kann den Frust des Bürgers verstehen. Doch die Betriebshofmannschaft einfach losschicken und die Sachen entfernen lassen — wie es der Schreiber sicher am liebsten hätte — kann er nicht, wenn wie im vorliegend Fall von den Gegenständen keine Gefahr für die Umwelt ausgeht. Bei Ölrückständen oder Farbresten sehe das schon wieder anders aus, erläuterte Andreas Apsel den Sachverhalt.

Er versprach jedoch, unbürokratisch zum Hörer zu greifen und den Hofbesitzer persönlich darum zu bitten, auf seinem Grundstück für Ordnung zu sorgen. „Die Wanderfreunde und Naurliebhaber wird das freuen“, ist sich der um Umweltschutz bemühte Bürger sicher.

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