Monheim strahlt vorerst als einzige Stadt im Kreis Rats-TV aus

Anderen Kommunen ist die Live-Übertragung zu teuer und aufwendig.

Monheim strahlt vorerst als einzige Stadt im Kreis Rats-TV aus
Foto: Matzerath

Monheim/Langenfeld. Erst vor wenigen Tagen hat Monheim die geglückte Premiere der Live-Übertragung gefeiert. Noch während die Sitzung lief, war die Aufzeichnung der ersten Tagesordnungspunkte unter monheim.de abrufbar. Stadtsprecher Thomas Spekowius, der das Rats-TV mitbetreut, zeigte sich zufrieden mit der Arbeit der Video-Dienstleister im Technikraum oberhalb des Ratssaals. 226 Zuschauer verfolgten die Sitzung live, insgesamt 3400 hätten die Internetseite aufgerufen.

Frank Schneider, Langenfelds Bürgermeister

Gemessen an der Zahl der Gäste im Zuschauerbereich, sei das Interesse in der Bürgerschaft doch sehr „bemerkenswert“ und man sei „sehr zufrieden“ gab der Stadtsprecher zu Protokoll. 2600 Euro zahlt Monheim für jede übertragene Sitzung. Insgesamt sind für dieses Jahr etwa 45 000 Euro veranschlagt. Übertragen werden die Sitzungen des Rates und seiner sechs Ausschüsse.

Auch in Leverkusen sind seit vergangenem Sommer sechs Ratssitzungen im Live-Stream übertragen worden. „Wir haben durchschnittlich 1400 Zugriffe pro Sitzung“, sagt Stadtsprecherin Julia Trick. „Mal mehr, mal weniger. Wir sind zufrieden.“

Im Kreis Mettmann ist Monheim bisher die einzige Stadt, die ihre Ratssitzungen streamt. Anfragen in den anderen Städten werden meist knapp beantwortet: „In Mettmann ist das Rats-TV momentan kein Thema“, teilt Stadtsprecher Thomas Lekies beispielsweise mit. Aus Ratingen kommt eine ähnliche Mitteilung: „Das Thema Rats-TV ist derzeit für uns nicht akut. Wir verfolgen das Thema hier allerdings sehr interessiert, mehr aber aktuell auch nicht“, lässt Sprecherin Ulrike Trimborn wissen.

Die Stadtverwaltung Langenfeld sieht ebenfalls keinen Anlass für die Live-Übertragungen, da über ein Ratsinformationssystem und die für alle Bürger zugänglichen öffentlichen Sitzungsteile ausreichende Möglichkeiten bestünden, sich über die Inhalte zu informieren. „Die allgemein eher überschaubare Bürger-Beteiligung an den Sitzungen dokumentiert für mich, dass eine Online-Übertragung wahrscheinlich einen hohen finanziellen und personellen Aufwand für eine eher gering zu erwartende Resonanz bedeuten würde — nice to have, aber alles andere als dringend notwendig“, kommentiert Bürgermeister Frank Schneider.

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